Die Veränderung des BGV Rhein-Berg e.V. kommt voran – von Lothar Eschbach

Diesmal fand die jährliche Mitgliederversammlung des Bergischen Geschichtsvereins zeitgerecht im Ratssaal des Rathauses in Bensberg statt. Die Folgen der Pandemie haben auch hier im Verein Spuren hinterlassen und eine volle Agenda, der gleichzeitige, gewohnte Diskussionsbedarf, forderte die Mitglieder des Vereins nicht nur inhaltlich. Nach mehr als drei Stunden wurde die Sitzung erfolgreich beendet.

Gebeutelt durch gesundheitliche Ausfälle, berufliche Herausforderungen und Mühen bei der Veränderung, nahm die Diskussion einen teils zähen Verlauf, und zwar nicht ungewöhnlich immer dann, wenn es um Veränderung geht. So konnte der Vorstand über viele Verbesserungen für die Arbeit des Vereins berichten.

Der BGV Rhein-Berg kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr seiner Vereinsgeschichte zurückschauen.  Nach über 20 Jahren an der Eichelstrasse in Bensberg, wechselte der Verein Mitte des letzten Jahres seinen Standort zur Kadettenstrasse 1 in Bensberg. In neuen Räumen am Schloss gelegen, neu ausgestattet dank großzügiger Spenden ortsansässiger Unternehmen und von Mitgliedern, mit großartiger Unterstützung der Stiftung NRW und mit vielen fleißigen Händen der Mitglieder des Vereins startete im Oktober des letzten Jahres die Arbeit am neuen Standort.

Eine Modernisierung der informationstechnischen Ausstattung des Geschichte Lokal auf Basis der Opensource Software Nextcloud ging gleichzeitig einher mit der Einrichtung eines Vereinsverwaltungssystem. Bei über 400 Mitgliedern mit wachsenden Anforderungen an die Informationsversorgung längst überfällig.

Die heute selbstverständliche und überlebenswichtige Website, verbunden mit dem Webshop und einem gepflegten Informationsangebot, ist für die Arbeit des BGV Rhein-Berg ebenso wichtig wie die nun folgende Vernetzung mit anderen Vereinen und zu den schon vielfach digitalisierten Informationsbeständen, die für die Arbeit des Vereins erforderlich und wichtig sind.

Das Angebot mit Präsenzbibliothek von mehr als 4000 Büchern über die Region und den Publikationen des Vereins, die hier im Geschichte Lokal käuflich zu erwerben sind, verbunden mit einem technisch sehr gut ausgestatteten Besprechungsraum für bis zu 25 Personen, erfordert viel Aufmerksamkeit zum Nutzen der Mitglieder und zur Erfüllung unseres Auftrages.

Ergänzt werden soll in diesem Jahr dieses Angebot des Geschichte Lokals durch die Einrichtung eines Lesegartens mit vielfältiger Nutzung. Schöne Aussichten für den Standort.

Die Berichterstattungen zu den Arbeitskreisen Mundart, Genealogie (Familienforschung) und Denkmalschutz und Stadtbildpflege wurden von den Arbeitskreisleitern vorgenommen und gaben interessante Einblicke in die Themenvielfalt der Arbeit des Vereins.

Es wird hier eine sehr viel stärkere Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit angestrebt, zum einen, um den Themen den verdienten Stellenwert in der öffentlichen Diskussion zu geben und zum anderen, zur Begeisterung neuer Mitglieder mit der Aufforderung zum Mittun.

Ob es um die Pflege der Kulturlandschaft bergischer Streuobstwiesen geht, die Erhaltung und Pflege von Denkmalen, wie der Kalköfen am EVK oder der Pumpstation am Quirl, dem Schutz und der Pflege der Gronauer Waldsiedlung, die Einsatzfälle für den Geschichtsverein sind vielfältig, herausfordernd aber auch gesamtgesellschaftlich lohnend. 

So bekam an diesem Abend unser Mitglied und Leiter des Arbeitskreises Frank Grobolschek, geehrt mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach, für seinen Einsatz für die Gronauer Waldsiedlung den besonderen Dank und Applaus durch die Mitglieder.

Darüber hinaus wurde kurz berichtet zu dem großen Erfolg des Bergischen Geschichtsvereins mit dem Förderprojekte zum Bensberger Erzrevier, mit in diesem Jahr immerhin 80 T€, was für den Verein eine weitere neue Herausforderung bedeutet.

Für eine erfolgreiche Entwicklung des Vereins bei den sich stellenden Anforderungen, sind sowohl die Struktur als auch die Aufgabenverteilung innerhalb des Vereins mit Bedacht zu ertüchtigen. Zunächst ging es allerdings um die Besetzung von aufgetretenen Vakanzen.

So wurden mit großer Mehrheit der anwesenden Mitglieder Andreas Lücke als 2. Vorstand und Nachfolger von Stefan Knecht gewählt und Alexandra Höderath als 1. Geschäftsführerin und Nachfolgerin von Eva Michels-Schwarz. Als kooptiertes Mitglied im Vorstand konnte vom neuen Vorstand Werner Höderath gewonnen werden.

Lothar Eschbach, Alexandra Höderath, Andreas Lücke (v.li.)

Stefan Knecht hat sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen beim Weltkulturerbe der Brühlschen Schlösser, was ihm leider zu wenig Zeit für seine ehrenamtliche Vereinsarbeit lässt, und Eva Michels-Schwarz hat neben überwundenen gesundheitlichen Problemen nach der Pandemie erhöhte berufliche Anforderungen, die Ihr ebenfalls nicht erlauben, diesen gewachsenen Anforderungen die nötige Zeit widmen zu können. Der Bergische Geschichtsverein bedankt sich bei den Mitgliedern für Ihr Engagement.

Wolfgang Hasberg (li.) und Lothar Eschbach

Als besonderen Gast konnten wir diesmal bei der Mitgliederversammlung unser langjähriges Mitglied Professor Dr. Wolfgang Hasberg begrüßen. Herr Professor Hasberg hat sich bereit erklärt, für die Leitung des Hauptvereins zu kandidieren und wurde bereits von den Vorständen des BGV bestätigt. Seine Wahl steht bei der nächsten Delegiertenkonferenz an. Wir freuen uns ganz besonders, dass der Bergische Geschichtsverein Rhein-Berg e.V. in der Führung des Gesamtvereins so prominent vertreten sein wird und wünschen ihm für seine Bewerbung viel Erfolg.

Lothar Eschbach                                    Bensberg, den 23. März 2023

Als Pressemitteilung versandt / Fotos: H.-G. Schiele