Am 19. September 2023 stellte der Arbeitskreis Denkmalschutz und Stadtbildpflege des BGV Rhein-Berg gemeinsam mit dem Regionalverband Köln des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz die beiden Stadthäuser in Bergisch Gladbach als denkmalwürdige Bauten vor.
Die Innenstadt von Bergisch Gladbach ist rund um den Marktplatz geprägt von repräsentativen, denkmalgeschützten Gebäuden aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. 50 Jahre später, in der Aufbruchstimmung der Nachkriegszeit, erfuhr das Gebäudeensemble zwei markante Ergänzungsbauten, nämlich ein Finanzamt und einen Neubau der Kreisverwaltung, die damals in der Villa Zanders untergebracht war. Heute sind es Bürohäuser der Stadtverwaltung.
Beide Gebäude stehen für die Architektur der Nachkriegszeit mit einigen bemerkenswerten Besonderheiten, die als typische Merkmale von „Kunst am Bau“ einzustufen sind. Im ehemaligen Finanzamt, erbaut 1953 – 1955, befindet sich ein bereits in der Denkmalliste der Stadt geführtes und restauriertes Wandbild des vielfach ausgezeichneten Malers und Bildhauers Eberhard Schlotter mit dem Titel „Lebensfreude“. Die südliche Fassade dieses Gebäudes wird dominiert von einer kunstvollen Sonnenuhr des überregional bekannten Künstlers Hubert Benatzky.
Derzeitige Planungen sehen einen Abriss der Gebäude vor. Beide sind jedoch im Denkmalpflegeplan der Stadt Bergisch Gladbach als „ortsbildprägend und schützenswert“ sowie ihre Kubatur als „schützenswerter Bautyp“ eingestuft. Neben wirtschaflichen Aspekten sollte die Planung auch Aspekte von Baukultur, Städtebau, Ressourcenschonung und Klimaschutz bedenken.
Der BGV möchte seine Intiative untermauern mit einem Vortrags- und Dikussionstermin: Am 14. Oktober ab 11 Uhr sprechen im Kunstmuseum Villa Zanders Frau Professor Dr. Stefanie Lieb zu Architektur und Denkmalschutz der Architektur der 1950er Jahre sowie Dr. Norbert Stanneck zur Gestaltung der Stadthäuser.