Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) lud zum beliebten Eichthaler Archäologietag ein. Die Außenstelle Overath öffnete am Sonntag, den 23. Juni, von 10 bis 18 Uhr auf Gut Eichthal an der Agger ihre Pforten und bot einen Einblick in die bodendenkmalpflegerische Arbeit im Bergischen Land und am Rhein zwischen Bonn und Düsseldorf. Der BGV Rhein-Berg war mit einem eigenen Info-Stand zum Projekt „Bensberger Erzrevier“ vertreten. Größter Anziehungspunkt war die aktuelle Version des von Peter Schönfeld und Mark Remmert erarbeiteten Karte der Bergwerke im „Erweiterten Bensberger Revier“, das neben dem Rheinisch-Bergischen auch Teile des Oberbergischen und des Rhein-Sieg-Kreises umfasst. Fotos jüngster Funde von Begehungen sowie historisches Bildmaterial fanden großes Interesse. Besucher durften glitzernde Zinkblende-Brocken bestaunen und betasten und sich dabei von der Freude an Erzen und Mineralien anstecken lassen.

Projektmitarbeiter Peter Schönfeld sprach im Rahmen des allgemeinen Vortragsprogramms ausserdem zum Thema „Archivrecherche und Prospektion – Neues zur Montanarchäologie im „Bensberger Erzrevier““. Mit anderen montanarchäologischen Beiträgen zeichnete er ein eindrucksvolles Bild der regen aktuellen Forschung in diesem Bereich.

Bei freiem Eintritt bot der Eichthaler Archäologietag bei strahlendem Sommerwetter ein abwechslungsreiches Programm für Interessierte jeden Alters. Auf dem weitläufigen Gelände fanden unter anderem spektakuläre Vorführungen einer nachgebauten Blide, ein mittelalterliches Schleudergeschütz, statt. Die Archäologiewerkstatt des außerschulischen Lehrangebots „KennenLernenUmwelt“ veranstaltete für Kinder eine eigene Grabung und einen Kreativ-Workshop. Auch die Darstellung von historischem Handwerk kam nicht zu kurz, sei es steinzeitliche Holzschnitzerei, frühgeschichtlicher Bronzeguss oder der Nachbau eines römischen Schuppenpanzers. Archäologisches „Handwerk“ mit modernster Technik führte die Abteilung Prospektion des LVR-ABR vor. Die Kolleg*innen zeigten, wie Drohnen in der Bodendenkmalpflege eingesetzt werden.

Zudem wurde auch für das leibliche Wohl der Besuchenden gesorgt. Neben Getränken sowie Kaffee und Kuchen wurden auch Teigwaren aus der römischer Backstube und Grillwürstchen angeboten.

Studierende der Archäologie präsentierten außerdem ihre Abschlussarbeiten und gaben Einblick in ihre Forschungen. Eine kleine Ausstellung zeigte neben vielen anderen Funden ein besonderes Highlight: Das verzierte Brustblech eines römischen Schuppenpanzers aus dem Bonner Legionslager. Über die Restaurierung dieses spannenden Fundes berichtete eine Restauratorin des LVR-LandesMuseums Bonn.

Flyer und Vortragsprogramm zum Herunterladen hier