Bereits im Herbst hatte der BGV Rhein-Berg die im Rahmen des LVR-Förderprojektes zum Bensberger Erzrevier seine erste Bergbau-Wandertour durch das Volbachtal zwischen Grube Berzelius und Immekeppel vorgestellt. Jetzt folgte, mehr zufällig genau zum kalendarischen Frühlingsbeginn, die Wanderung rund um die ehemalige Grube Blücher im Naturschutzgebiet Hardt. Das beliebte Ausflugsziel Naturfreundehaus Hardt inmitten des Gebietes verdankt seine Entstehung nämlich dem hier zwischen 1855 und 1893 betriebenen Bergbau auf Blei- und Zinkerz; das Gebäude diente einst als Wohn- und Arbeitsstätte der Steiger – so heißen die Aufseher und Leiter des Grubenbetriebs.
Die autofreie und abwechslungsreiche Umgebung des Naturfreundehauses eignet sich sehr für Familien mit Kindern, und so lag es nahe, gemeinsam mit dem vor Ort ansässigen Naturpädagogen Benjamin Stapf eine besonders familienfreundliche Runde zu entwickeln, auf der keine Langeweile aufkommt. So dürfen der Rote Bach – gefärbt mit Eisenoxid aus den inzwischen verschütteten Bergwerksstollen – , die Pingen – kraterartige Vertiefungen eingestürzter Schächte –, und als besonderes Highlight die „Bärenhöhle“ – eine mehrere Meter tief in die Felswand reichender Erkundungsstollen – mit allen Sinnen erkundet und untersucht werden.
Als mobile Anleitung für den Rundweg dient das Online-Portal „ClickRhein“ des Landschaftsverbands Rheinland, das zur populären Vermittlung kultur- und naturgeschichtlicher Informationen entwickelt wurde. Es basiert auf der umfangreichen, öffentlichen Fachdatenbank Kuladig („Kulturlandschaft digital“) des Landschaftsverbandes, in das dessen verschiedene Kultur- und Umweltfachbereiche sowie weitere Partner wie der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftssschutz ihre Sachinformationen einbringen.

Im Rahmen des Förderprojektes „Bensberger Erzrevier“ werden zunächst ausführliche Basisartikel für die Kuladig-Datenbank erarbeitet, die dann für ClickRhein zu „Spots“ (Sehenswürdigkeiten) und “Entdeckungen“ (thematischen Rundwegen) weiterverarbeitet werden. So ergibt sich vor Ort ein leichter Zugang, der über die Kuladig-Beiträge je nach Wunsch und Interesse inhaltlich vertieft werden kann.

Am Zustandekommen dieses Angebots ist ein inzwischen gut eingespieltes Projektteam verantwortlich, das sich im Naturfreundehaus einfand: Vom Bergischen Geschichtsverein Rhein-Berg der Initiator und Projektleiter Lothar Eschbach, der Archäologe Peter Schönfeld und der Architekturhistoriker und Denkmalpfleger Dr. Alexander Kierdorf als wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Manfred Kiessig und Heribert Cramer als ehrenamtliche Unterstützer; vom Landschaftsverband Rheinland Dr. Klaus Kleefeld als Leiter der Kuladig-Redaktion, und die Volontäre Lea Recken und Samuel Dreßen, die dieses Jahr Lisa Kröger ablösen. Dr. Sibylle Friedrich vertrat den Projektpartner Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe. Eine enge Zusammenarbeit findet auch mit dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege in Gestalt von dessen Niederlassung in Overath und der dort angesiedelten Arbeitsgruppe der Metallsucher statt. Weiterer wichiger Projektpartner ist der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein RBN, vertreten durch Mark vom Hofe.

Die bereits zugänglichen Inhalte bei Kuladig und ClickRhein finden sie hier:

Bensberger Erzrevier | Objektansicht

ClickRhein | Entdeckung: Glück auf in der Grube Blücher

ClickRhein | Entdeckung: Auf Spurensuche im Bensberger Erzrevier

Presseartikel im Kölner Stadtanzeiger, Ausgabe Rhein-Berg