Wie im vergangenen Jahr, so wurden auch am Denkmaltag 2024 drei unterschiedliche Führungen jeweils mehrere Male durch Mitarbeiter der Stadt und Mitglieder des BGV auf dem Werksgelände und in den historischen Fabrikbauten angeboten:
Führung Nr. 1: Die Papierfabrik und die Familie Zanders beleuchtete die Geschichte des Standorts an der Gohrsmühle und seine Bedeutung für die Stadt- und Industriegeschichte. Stationen der Tour sind unter anderem das repräsentative Verwaltungsgebäude von 1904, der Büstengarten sowie die als „Emma“ bekannte Dampfspeicherlokomotive (Dauer ca. 75min, barrierefrei).
Führung Nr. 2: Historische Spurensuche – Papierproduktion auf Zanders beschäftigte sich mit der „Altstadt“ des Geländes und den historischen Orten der Papierherstellung. Unter anderem führt die Route durch Holländer- und Sortiersaal (Dauer ca. 75min, nicht barrierefrei, Kinder ab 12, festes Schuhwerk ist Teilnahmevoraussetzung).
Führung Nr. 3: Der Weg der Kohle – Vom Kraftwerk zum Denkmal befasste sich mit der Bedeutung und Entwicklung der Energiegewinnung auf Zanders und folgt dem zentralen Energieträger über das Gelände: Der Kohle. Entlang der Gleise der Werksbahn geht es von der Anlieferung an Förderband und Beckerwerk vorbei in die Hallen des Kraftwerks von Dominikus Böhm (Dauer ca. 75min, nicht barrierefrei, Kinder ab 12, festes Schuhwerk ist Teilnahmevoraussetzung).
Die Anmeldung musste vorab bei der Stadt Bergisch Gladbach erfolgen; Restplätze wurden vor Ort vergeben.
Von 11 bis 18 Uhr frei zugänglich waren zwei Austellungen:
Wolfgang Heuwinkel zeigte Papierkunst im alten Kalandersaal
Der BGV Rhein-Berg präsentierte die Ausstellung
„Geld zerbasch – die Hyperinflation 1923/24“ – aber nur auf dem Papier
in der historischen Empfangsetage im alten Verwaltungsgebäude. Dabei waren auch die Sitzungssäle mit den Portraits der Familie Zanders zu sehen.
Für die Papierindustrie war die Inflation eine Blütezeit – schließlich wurden Unmengen Papier für die immer neuen Ausgaben von Notgeld in höheren Werten benötigt. Auch die Firma Zanders profitierte davon. Außerdem gab sie – wie alle größeren Firmen – bereits seit dem Ersten Weltkrieg Münzgeld-Ersatzscheine aus, später auch Inflations-Ersatzgeld und schließlich „wertbeständiges“ Notgeld mit Bezug zu einer Fremdwährung. Besonders ungewöhnlich ist das Wasserzeichen-Geld mit einem antiken Kaiserkopf – es sollte Fälschungen verhindern.
Sammler Max Morsches, Ehrenvorsitzender des BGV Rhein-Berg, stellte exklusiv für diesen Tag zahlreiche Notgeldscheine der Firma Zanders im Original zur Verfügung.