Über sieben Jahrzehnte lang beschäftigte sich der Autor Günter Henseler mit Engelskirchener Kirchenbüchern. Warum gerade Engelskirchen? Mehr als ein Drittel seiner über tausend namhaft gemachten Vorfahren waren Engelskirchener.

Zunächst transkribierte er die Kirchenbücher buchstabengetreu. Dann sortierte er Täuflinge, Brautleute und Begrabene nach Familien. Da er die Daten auch zu den Familien der Mütter, Paten und Trauzeugen einsortierte, erscheinen manche Informationen bei sechs oder auch acht Familien im Buch.

Dadurch kamen – bei kleiner 10er-Schrift – fast 1400 Seiten DIN A4 zusammen. Das war zu umfangreich und zu unübersichtlich. Der Druck mindestens dreier Bände wäre zu teuer geworden. Mit der Nüchternheit eines Mathematikers hat Max Morsches schnell den Buchumfang mehr als halbiert. Leerzeilen nach jeder Information wurden weggelassen, der Druckspiegel wurde vergrößert und zu den Zeichen wie *, ≈, =>, ∞, +, □ und † (geboren, getauft, freigegeben, verheiratet, gestorben, begraben und tot) der oft sehr ausführliche Text nicht ins Buch übernommen.

Lateinische Texte wurden weitgehend übersetzt. Weggelassen wurden angegebene Tage und Uhrzeiten. Mit einem Datum kann der unbedarfte Leser wohl besser klar kommen als z. B. mit „dominica quinquaginta“. Auch „Eheleute“ als Zusatz zu den Namen der Eltern und „ehelich“ als Zusatz zu „Tochter“, „Sohn“ oder „Hausfrau“ wurden nicht übertragen. Uneheliche Geburten haben die Pfarrer jeweils sehr ausführlich beschrieben.

Dieses Buch möchte keinen Schönheitspreis gewinnen. Es möchte interessierten Forschern und besonders interessierten Familienforscher möglichst viele Daten leicht zugänglich machen. Fast 200 Engelskirchener Familiennamen und über zwanzig Hof- oder Ortsteilsnamen werden behandelt. Unter dem Namen der Adelssitze Alsbach und Ehreshoven erscheinen Adelige, Pächter und Bedienstete. Viele Berufsnamen kommen vor – auch und gerade Bergbauberufe, was wegen der Entwicklung des Bensberger Erzreviers nicht wirklich überrascht.

Das Buch mit 408 Seiten DIN A4 gibt es für 20 € im GeschichteLokal Bensberg (GL). Das GL in der Eichelstraße 25, 51429 Bensberg, ist im Mai und Juni 2022 geöffnet: montags (16-18 Uhr), mittwochs (16-19 Uhr) und samstags (11-13 Uhr). Im Juli 2022 wird das GL in die Kadettenstraße 1 zu Bensberg umziehen.

Der Bergische Geschichtsverein Rhein-Berg e. V. hat gerne die Herausgabe des Buchs unterstützt. Schon 1998 brachte er das leider vergriffene Buch „Die Entstehung der Kleinsiedlung Loope – Sozialer Wohnungsbau der Nachkriegszeit“ heraus. Mit diesem Thema zum Engelskirchener Amtsdirektor Paul Lücke hatten die Schüler Klaus Becker, Benedikt Lücke und Stefan Paul einen vierten Preis im Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten gewonnen.

In der Schriftenreihe des BGV Rhein Berg erschienen auch Bücher von Lindlarer Autoren:

Günter Jacobi, 365 Rechnungsbelege des Amtes Steinbach aus dem 15. Jahrhundert (2010)

Kunibert Broich, St. Severin Lindlar (2012)

Annemie Hagen, Hofkreuze – Wegekreuze – Gedenksteine in Linde (2016)