Wohnhaus Waldgürtel 7

Teil A: Baudenkmal
Frankenforst
Denkmalnummer
A0142
Baujahr
1909 / 1910
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Waldgürtel 7
Objektbeschreibung
Der Baukörper ist traufständig zur Strasse " Waldgürtel " bzw. achsial zum gegenüberliegenden " Belgischen Platz " ausgerichtet und dessen Mittelpunkt jahrzehntelang durch einen grosszügigen Teich anstelle der heutigen Rasenfläche geprägt war. Das Doppelhaus steht auf einer leichten Anhöhe und ist über einem Sockel als zweigeschossiger Baukörper entwickelt. Als Abschluss dient ein weit auskragendes Walmdach. Strassenseitig sind der Dachfläche zwei Fledermausgauben eingeschrieben, während auf der Gartenseite normale Schleppgauben die Dachfläche prägen. Die strassenseitige Fassade ist mit roten Klinker verblendet, während die übrigen Fassadenflächen verputzt sind. Die Erschliessung ist leicht aussermittig gesetzt, die Zugänge zu den Wohneinheiten eingenischt. Die wenigen Zierformen, die an dem Gebäude Verwendung gefunden haben, sind vor allem auf der Schauseite des Gebäudes beschränkt. Formal etwas gewöhnungsbedürftig sind die den Kubus prägenden Fassadenversätze, die allerdings bauzeitlich angelegt sind und zu der eigentlich symetrisch angelegten Anlage etwas im Widerspruch stehen. Die grosszügige innere Aufteilung der beiden Doppelhaushälften mit den ehemaligen Wirtschaftsräumen im Souterrain ist in allen wesentlichen Aussagen noch in den beiden Haushälten ablesbar.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
24.11.1989
Koordinaten
7.138824 50.959403

Beschreibung

Um die Jahrhundertwende entstanden in Deutschland im Umkreis grosser Städte Villenkolonien. Dabei handelt es sich um mehr oder weniger systematisch angelegte Siedlungen draussen im Grünen, die für den begüterten Mittelstand gedacht waren. Innerhalb der Stadt war es wohlhabenden Bürgern kaum noch möglich, zu angemessenen Preisen geeignetes Bauland zu erwerben. Bei den Gebäuden handelt es sich um individuelle Landhäuser, häufig noch im Stil des Historismus, die möglichst preiswert entstehen sollten.

Bei der Villa “ Schönblick “ kommt allerdings der Stil des sog. “ Neuen Bauens “ zum Tragen, der sehr stark funktional ausgerichtet war und der sich schon vor dem Ersten Weltkrieg deutlich vom Historismus des 19. Jahrhunderts abzusetzen verstand. Die Wohnsiedlung “ Alt Frankenforst “ wurde 1908 nach einem Gesamtplan des Architekten Jean Klein durch die Kölner Baugesellschaft “ Waldhaus- Villenkolonie Frankenforst “ angelegt und bis zum Ende der 1920er Jahre bebaut. Gemäss der Zeitschrift “ Waldhaus “ ( Nr. 1, 1991, S.4 ) war die Dopplelhaushälte Nr. 5 im Jahre 1910 im Besitz der Familie Beitz. Ab 1938 ging dieser Teil an die Familie Lappe über. Die ersten Bewohner der Dopplelhaushälfte Nr. 7 sind nicht überliefert. In den 1950er Jahren gehörte die Haushälfte einer Familie Hoevel.

Bearbeitet: Dietmar Weiß