Wohnhaus Parkstrasse 6

Teil A: Baudenkmal
Frankenforst
Denkmalnummer
A0146
Baujahr
1910
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Parkstrasse 6
Objektbeschreibung
Das Villengebäude liegt im rückwertigen Teil des Grundstücks. Der auf einem hohen Sockelgeschoss ( anstehendes Grundwasser ) aufsitzende eingeschossige Baukörper ist über einem annähernd quadratischen Grundriss errichtet und zur Parkstrasse hin traufständig ausgerichtet. Ein Mansarddach dient als oberer Abschluss. Die zur Strasse hin orientierte Fassade wird durch einen breit angelegten Zwerchgiebel und von zwei flankierenden kleineren Giebel akzentuiert. Das Dreieck des Zwerchgiebels ist mit einem einfachen aus Bohlen bestehenden Zierfachwerk geschmückt. Diese Hauptfassade war ursprünglich durch eine vorgelagerte und vom Erdgeschoss aus erschlossene Terrasse bereichert worden. Diese ist aber in den 1920er Jahren durch einen Wintergarten mit dreiseitigem Walmdachabschluss überbaut worden. Die Erschliessung des Baukörpers erfolgt über die Südwestseite. Im Inneren ist die Ausstattung des Hauses noch zum überwiegenden Teil erhalten geblieben. Ein Charakteristikum der Architektur ist die grosszügige Befensterung des Baukörpers. Die ursprüngliche Ausstattung des Hauses ist zum überwiegenden Teil bis heute noch erhalten geblieben.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
15.05.1990
Koordinaten
7.139128 50.961568

Geschichte

Gemäss dem Grundbuch gehörte das Grundstück , was damals als sogenannte “ Holzung “ bezeichnet wurde, dem Anstreichermeister Jean Hedderich und war zu dieser Zeit noch unbebaut. 1911 ist es gemäss eines Situationsplanes einer Werbebroschüre der “ Waldhaus-Villenkolonie Frankenforst “ als im Bau begriffen eingetragen. 1912 ging die Villa an Peter Welter. Ab 1917 war die acht Kinder zählende Familie Steffany Eigentümer des Anwesens. Herr Johann Steffany, der als Kaufmann in Köln ein Zigarren- und Tabakgeschäft betrieb, erwarb die benachbarten Grundstücke Parkstrasse 2 und 4 und legte auf letzterem zwei Fischteiche an, die von einem Bach gespeist wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten- wie in allen Villen von Alt – Frankenforst-bis 1954 belgische und englische Offiziere. 1962 kam das Haus in die Hand der Familie Louis Guesnet. Nach dem frühen Tod von Herrn Guesnet führte die Ehefrau das Anwesen weiter und machte daraus einen Ort von Kunst und Musik bzw. der Spontaneität und Aktivität. So wurden zum Beispiel im rückwärtigen Bereich des Hauses zwei Kleinpferde gehalten, die den Kindern zum Reiten und Spielen zur Verfügung standen.

Bearbeitet: Dietmar Weiß