Wohnhaus Odenthaler Str. 28

Teil A: Baudenkmal

Stadtmitte

Denkmalnummer

A0209

Baujahr

1909

Adresse

Odenthaler Str. 28, 51465 Bergisch Gladbach

Literatur

Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV Rhein-Berg.

Eintragung in Denkmalliste

11.10.2018

Koordinaten

7.13612 50.992861

Beschreibung

Bei dem als Reihenhaus ausgebildeten Baukörper handelt es sich um ein zweigeschossiges Wohnhaus, welches mit einem Massarddach abgeschlossen ist. Das verputzte Haus ist traufständig ausgerichtet, obwohl der das Dach akzentuierende und breit angelegte Schweifgiebel eine Giebelständigkeit vortäuscht. Die strassenseitige Fassade wird durch zwei vertikale Achsen strukturiert. Das Erdgeschoss zeigt ein dreiteiliges Fenster und eine tief eingeschnittene, rundbogig überfangene Erschliessung. Die beiden Architekturelemente werden durch eine hohe Sockelzone mit angearbeiteten Putzkartuschen und einem profilierten Abschlussgesims formal zusammengebunden. Die noch erhalten gebliebene und aus Holz gefertigte Haustür wird u.a. von einem umlaufenden Perlstabfries geschmückt. Ein schmiedeeisernes Kunstgitter in geometrisch-linearer Ausformung schützt den verglasten Fenstereinsatz.

Im Obergeschoss befindet sich neben einer zweiteiligen Fensteröffnung ein die Strassenfassade prägender Erker. Dieser ist allseitig befenstert und wird von einem Sprenggiebel mit zentral angeordneter Kartusche und schmückendem Beiwerk ( Girlanden, Rocaillien, Voluten ) bekrönt.

Geschichte

Auf den im September 1909 eingereichten Bauantragsunterlagen signierte sowohl als Bauherr wie auch als Bauleiter Wilhelm Odenthal. Wilhelm Odenthal war eines der fünf Kinder des Landwirts Johann Odenthal gewesen. Da seine Geschwister sich anderweitig engagierten, übernahm er zunächst den Betrieb seines Vaters, dem noch eine Ziegelei angehörte und ergänzte diese um einen Baustoffhandel und eine Kalkbrennerei. Der Familientradition folgend engagierte er sich in der Lokalpolitik und war zuerst Stadtverordneter, ab 1918 Beigeordneter und von 1921 bis 1928 Bürgermeister von Bergisch Gladbach gewesen. Da ihm in dieser Rolle die Landwirtschaft eher lästig gewesen sein muss, verlegte er sich darauf, die im Eigentum befindlichen Ackerflächen als Bauland erschliessen zu lassen.

Seine Aktivitäten begann er mit der Bebauung der Strasse Am Mühlenberg, wo er einer wohlhabenden Klientel seinen mittlerweile entsprechend parzelierten Grundbesitz als Bauland verkaufte.

Bearbeitet: Dietmar Weiß