Wohnhaus, Gronauer Waldweg 37

Teil A: Baudenkmal
Heidkamp
Denkmalnummer
A0181
Baujahr
1905/1906
Adresse
51469 Bergisch Gladbach, Gronauer Waldweg 37
Literatur
Untere Denkmalbehörde
Eintragung in Denkmalliste
02.03.2016
Koordinaten
7.129203 50.982594

Beschreibung

Objektbeschreibung: Das Wohnhaus Gronauer Waldsiedlung 37 ist ein Baudenkmal einschliesslich des umgebenden Garten. Das Gebäude ist als freistehendes, zweigeschossiges, traufständiges, verputztes Wohnhaus mit einem mächtigen Mansarddach mit Biberschwanzeindeckung errichtet. Die Traufstreifen wurde mit Schiefer verkleidet. Ein gemauerter Kamin sitzt fast mittig im Firstbereich. Auf der Süd-Westseite befindet sich ein Erker als eingeschossiger Wintergartenanbau mit Flachdach, sowie mittig ausgerichtet eine verputzte Giebelgaube. Auf der Ost-Südseite befindet sich ebenfalls ein eingeschossiger Erker. Hier liegt zur Süd-Westseite der Haupteingang mit anschliessender Terrassenüberdachung. Den Dachabschluss über diesem Erker bildet ein Pultdach, das auskragend sowohl den Haupteingang wie auch die Terrasse überdacht. Auf der Nord-Ostseite führt ein Zugang in den Keller. Die vorhandene Holzzugangstür ist noch ursprünglich. Der Sockel wurde verblendet, farblich abgesetzt und verputzt. Die Fensteröffnungen sind mit Faschen, Sohlbänken und Fensterläden aus Holz gerahmt und gegliedert.

Geschichte

1897 erwarb das Papier- Fabrikantenehepaar Anna und Richard Zanders ein etwa 30 ha grosses Gelände im Gronauer Wald. Um den stadtplanerischen Missständen entgegen zu wirken und soziale Probleme zu lindern, gründeten sie die private Stiftung „ Einfamilienhaus Siedlung Gronauer Wald“. Es sollte ein geschlossener Ortsteil entstehen, der Bauweise und Wohnsitte in den übrigen Ortsteilen positiv beeinflusste, mit durchmischten Bevölkerungsschichten und unter Berücksichtigung der Minderbemittelten in besonderer Weise. Jeder Bürger sollte sich mit finanzieller Unterstützung ein eigenes Einfamilienhaus errichten können. Der Kaufpreis eines Einfamilienhauses einschlisslich Baugenehmigung und Bauausführung sollte 7000 Mark nicht überschreiten. Die Stadtverwaltung erwirkte ein Darlehen bei der Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz. Ausserdem gewährte die Firma Zanders Hypotheken , so dass den Käufern zu erschwinglichen Bedingungen Kapital zur Verfügung gestellt werden konnte. Bis 1906 waren 72 Einfamilienhäuser gebaut. Die Siedlung ist Teil der Fabrikgeschichte und der Industrialisierung im ausgehenden 19. und im frühen 20. Jahrhundert in Bergisch Gladbach. Das Objekt zeugt als Teil der Siedlung von der für Bergisch Gladbach ortsgeschichtlich prägenden und bedeutsamen Phase zu Beginn des 20.Jahrhundert.

Bearbeitet: Dietmar Weiß