Wohnhaus, ehemal. Schlossapotheke

Teil A: Baudenkmal
Bensberg
Denkmalnummer
A0013
Baujahr
18.Jah.
Adresse
51429 Bergisch Gladbach, Jan-Wellem Str.12
Objektbeschreibung
Der über einem rechteckigem Grundriss angelegte zweigeschossige Baukörper ist aus Bruchsteinen errichtet und mit einem Krüppelwalmdach abgeschlossen. Die zum Schloss hin orientierte Fassade ist vierachsig angelegt. Die Erschliessung erfolgt dort in Höhe der zweiten Achse von links. Sämtliche Öffnungen sind durch Sandsteingewände von der übrigen Fassade abgesetzt. Die zweiflügeligen Fenster werden von Schlagläden flankiert, Der Ostgiebel des Hauses ist zum Teil in der Fachwerkbauweise errichtet und die Gefache durch Natursteine ausgemauert worden. Rechtwinklig zu diesem Hauptbaukörper ist ein eineinhalbgeschossiges Nebengebäude zu finden, welches allerdings erst im späten 19. Jahrhundert ebenfalls in der Bruchsteinbauweise angefügt wurde. Das darüber befindliche Krüppelwalmdach ist durch kleine Walmdachgauben akzentuiert. Der Garten wird zur Jahn-Wellem-Str. durch eine hohe Natursteinmauergefasst.
Literatur
Baudenkmäler Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
23.06.1982
Koordinaten
7.161862 50.967961

Geschichte

Es wird vermutet, dass das Haus etwa zeitgleich mit dem neuen Bensberger Schloss ( 1705-1716 ) errichtet wurde, um als Wohnstatt der dortigen Handwerker zu dienen. Als Baumeister käme dann eventuell Leonhard Goudhaire ( um 1660-1724 ) in Frage, der als Steinhauermeister wesentlich am Bau des Schlosses beteiligt war. Nach den Aufzeichnungen des Refrather Pastors Dolman soll es ein Wallone aus der Diözese Lüttich gewesen sein.Für seine Herkunft aus der Wallone spricht vor allem die Schreibweise seines Namens “ Gudhaire, Goudhaire oder Gudher „. Goudhaire war mit Catharina, geb. Becker aus Lindlar verheiratet und hatte sieben Kinder.

Als das Schloss 1793 kurzzeitig als österreichisches Lazarett zweckentfremdet wurde, soll in diesem Haus die Schlossapotheke untergebracht gewesen sein. Danach diente es wieder als Wohnhaus u.a. für den letzten Bensberger Friedensrichter Peter Joseph Fischbach ( 1808-1870 ). Dieser war als Sohn eines Schneiders in Düren gebohren, studierte die Rechtswissenschaften in Bonn, absolvierte sein Referendariat in Borken/Westfalen und wurde im Anschluss zum kommissarischen Friedensrichter für den Landbezirk Aachen berufen.

Bearbeitet: Dietmar Weiß