Der zweigeschossige stattliche Baukörper ist über einem rechteckigen Grundriss entwickelt und zur Bensberger Strasse hin traufständig orientiert. Ein hoher, befensterter Sockel bildet den Auftakt, die darüber befindlichen Aussenwandflächen des Erdgeschosses zeigen eine Scheinrustizierung. Ein umlaufendes Stockwerkgesims setzt das Obergeschoss, das vermutlich ziegelsichtig ausgeführt war, formal vom Erdgeschoss ab. Der Baukörper wird sowohl strassen- wie rückseitig jeweils durch einen schmalen, übergiebelten Risalit belegt.
Obwohl die Aussenflächen des Gebäudes im 20. Jahrhundert mit einer Putzhaut überzogen wurden, prägen, neben den Risaliten, immer noch architekturgliedernde Elemente wie Pilaster und aufwändig gestaltete Fenstergewände den Kubus. Das Satteldach ist leicht überstehend, die Giebelfelder werden durch profilierte Ortgangbretter gerahmt. Ursprünglich befand sich auf dem Dach eine Palmettenzier aus Zinkgus. Die Erschliessung des Anwesens erfolgt über ein grosses schmiedeeisernes Tor mit flankierenden Fussgängerzugängen. Von dem sich damals unmittelbar anschliessenden grossen Park ist heute nur noch ein kleiner Teil erhalten. Ein wohl zur Bauzeit der Villa gepflanzter Mammutbaum zeugt von dem ursprünglich reichen Baumbestand.
Friedrich Westphal ( 1835-1915 ), der in Duisburg als Sohn eines Schiffbauunternehmers gebohren wurde, besuchte zunächst das Gymnasium und absolvierte im Anschluss eine kaufmännische Lehre bei der Duisburger Tabakfabrik Arnold Böringer. 1865 wechselte er zur Papierfabrik J.W. Zanders. Mit dem Tod des Firmenchefs Carl Richard Zanders ( 1870 ) übertrug ihm dessen Witwe Maria Zanders wichtige Aufgaben in der Leitung des Unternehmens, was u.a. dazu führte, dass sich das Unternehmen sukzessive vergrösserte. 1890 schied er, nachdem er die beiden Söhne von Maria Zanders Richard und Hans Zanders eingearbeitet hatte, aus dem Unternehmen aus. Über seine Tätigkeit in der Firma Zanders hinaus trat er auch als selbstständiger Unternehmer in Erscheinung und engagierte sich in kirchlichen und kommunalen Angelegenheiten. So war er z. B. ab 1876 Ratsmitglied und von 1898 bis zu seinem Tod Beigeordneter der Stadt Bergisch Gladbach ( Eßer / Schulte 2015, S. 199 ). Verheiratet war er mit seiner Cousine Christine von Oven, mit der er sieben Kinder hatte ( Gladbach verdankt ihm viel , Erinnerung an Friedrich Westphal, Bergische Landeszeitung vom 26.09.1965 ).