Wohngebäude Marienhof

Teil A: Baudenkmal
Gronau
Denkmalnummer
A0164
Baujahr
1904
Adresse
51465 Bergisch Gladbach, Am Kuhlerbusch 8, 8a u, 10
Objektbeschreibung
Der für den Kalkfabrikanten und Brandweinbrenner Johann Odenthal errichtete Wohnsitz besteht aus drei Miteinander verbundenen Baukörpern. Am auffälligsten ist das zweigeschossige angelegte Wohnhaus, das mit einem Mansarddach abgeschlossen ist. Bei der hofseitigen Fassade dominiert die Verwendung von unregelmässig angeordnetem Kalksteinmauerwrk. Aber auch geputzte Wandflächen sind zum Einsatz gekommen, die an einigen Stellen im Obergeschoss durch Fachwerk akzentuiert werden. Die Fenster sind teilweise noch aus der Erbauungszeit erhalten. Es handelt sich um weiss gestrichene Holzfenster, die durch einen profilierten Kämpfer von den kleinteilig versprossten Oberlichtern abgesetzt sind. An diesen Wohntrakt schliesst unmittelbar ein eingeschossiger und mit einem Satteldach abgedeckter ehemaliger Wirtschaftsflügel an. Ein erhalten gebliebenes zweiflügeliges Holztor sorgte für die Erschliessung dieses Baukörpers. Die hofseitige Befensterung, zwischenzeitlich alle durch Kunststoffenster ersetzt, zeigt noch das ursprüngliche Teilungsmotiv. In der Mitte des Baukörpers erhebt sich über dem First eine aus Kupferblech gefertigte Lüftungshaube. Als Bekrönung dient eine geschweifte Haube mit Kugelaufsatz. Ein wiederum rechtwinklig dazu angeordneter Scheunen- bzw. Remisenteil aus Fachwerk rundet die Landhausvilla formal ab. Der auf einem Bruchsteinsockel aufsitzende Baukörper ist eineinhalbgeschossig angelegt und mit einem Satteldach abgeschlossen.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
06.12.2005
Koordinaten
7.117728 50.984687

Geschichte

Wilhelm Odenthal ( 1859-1940 ), der die Landhausvilla “ Marienhof “ 1904 hat errichten lassen und in dieser auch viele Jahre gewohnt hat, war eines der fünf Kinder des Landwirtes Johann Odenthal gewesen. Da seine Geschwister sich anderweitig engagierten, übernahm er zunächst den Betrieb seines Vaters, dem noch eine Ziegelei angehörte und ergänzte diese durch einen Baustoffhandel und eine Kalkbrennerei.

Der Familientratition folgend engagierte er sich in der Lokalpolitik und war zuerst Stadtverordneter, ab 1918 Beigeordneter und von 1921-1928 Bürgermeister von Bergisch Gladbach gewesen. Da ihm in dieser Rolle die Landwirtschaft eher lässtig gewesen sein muss, verlegte er sich darauf, die im Eigentum befindlichen Ackerflächen als Bauland erschliessen zu lassen. Seine Aktivitäten begann er mit der Bebauung der Strasse “ Am Mühlenberg “ wo er einer wohlhabenden Klientel seinen mittlerweile entsprechend parzellierten Grundbesitz als Bauland verkaufte. ( Brenner 2013, S. 163 ff. ). Zu seinem Besitz gehörten auch die Gronauer Mühle und der Gronauer Hof, die beide vor Jahren abgerissen wurden ( Stahl 2007 S. 71 ff. ). Wilhelm Odenthal war mit Magarethe, geb. Hey ( 1864- 1943 ) verheiratet, die ihm zahlreiche Kinder gebar, von denen aber die meisten unverheiratet blieben.

Bearbeitet: Dietmar Weiß