Wegekreuz, Ecke Hauptstrasse/ Kalkstrasse

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0063
Baujahr
1799
Adresse
Ecke Hauptstrasse / Kalkstrasse, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
27.03.1983
Koordinaten
7.123139 50.989384

Beschreibung

Das Wegekreuz ist aus Sandstein gefertigt. Der auf einem Sockel aufsitzende Schaft ist durch ein mehrstufiges Gesims einschliesslich einer angearbeiteten Sakramentskonsole zweigeteilt. Der untere Teil des Schaftes besitzt folgende Betextung.

IESV CHRISTO
CRVCIFIXO
ET SANCTO
ROCHO INCOLAE
VICINI ME PIE
EREXER VNT

( Jesus Christus, dem Gekreuzigten, und dem Heiligen Rochus zu Ehren haben mich die benachbarten Bewohner in frommem Sinne errichtet ).
Der obere Schaftteil wird schauseitig durch eine flache Nische geschmückt. In ihr befindet sich ein Figurenrelief, welches den Heiligen Rochus darstellt. Darauf folgt eine leicht überkragende Verdachung auf der ein aufgesockeltes Kruzifix aufsitzt. Der Körper des Gekreuzigten ist vollplastisch aus dem Stein gehauen. Das Kopfstück des Kruzifixes trägt ein Spruchband mit dem einzeiligen Kreuztitel “ INRI „.

Geschichte

Bei dem in der Einnischung dargestellten Heiligen handelt es sich um Rochus von Montpellier ( 1295-1327 ), der als Heiliger der katholische Kirche verehrt wird, obwohl er zu keiner Zeit heiliggesprochen wurde. In manchen Regionen wird er zu den Vierzehn Nothelfern gezählt und gilt als Schutzpatron der Pestkranken und der Haustiere. Die Abbildung stellt ihn als einen Mann dar, der eine Krücke im Arm hält. Zu seinen Füssen kann man, trotz der Beschädigung, auf der rechten Seite noch die Umrisse eines Hundes nachvollziehen.

Der Legende nach ist Rochus der Sohn wohlhabender Eltern gewesen, die er beide als Zwanzigjähriger verloren hatte. Daraufhin verschenkte er sein Vermögen an die Armen und pilgerte als Mitglied des Franziskanerordens nach Rom. Schon auf dieser Pilgerreise soll er sich der Pflege von Pestkranken gewidmet haben. Selbst mehrfach erkrankt und auf wundersame Weise geheilt, kehrte er über Piacenza in seine Heimatstadt zurück, wo er aufgrund seiner Verunstaltungen durch seine Pesterkrankungen nicht erkannt und wegen des Verdachts der Spionage ins Gefängnis geworfen wurde und fünf Jahre später dort auch verstarb. ( Schrauber / Schindler 2001 ).

Bearbeitet: Dietmar Weiß