Wegekreuz mit Baumanlage

Teil A: Baudenkmal
Refrath
Denkmalnummer
A0034
Baujahr
1765
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Ecke in der Auen/ Beningsfel 35
Objektbeschreibung
Das auf einem Postament aufgestellte Wegekreuz ist ca. 2,60 m hoch und aus Lindlarer Sandstein gefertigt. Der unmittelbar aufsitzende Schaft ist durch ein Gesims einschliesslich einer angearbeiteten und segmentbogig nach vorne auskragenden Sakramentskonsole zweigeteilt. Der untere Teil des Schaftes besitzt folgende Betextung. LD NIEDENHOFF MARGREITA WILL EL . DH . D . K AC . RZI. R G . D . ECCE DEVS SALVATOR MEVS ISA IZ VZ. Der obere Schaftteil wird schauseitig durch eine Muschelnische geschmückt. In ihr befindet sich ein Figurenrelief, welches den heiligen Jakobus oder Rochus darstellen könnte. Darauf folgt eine leicht überkragende und sich konkav aufschwingende Verdachung, die am Kopf durch eine angearbeitete Schräge endet. Die Schauseite ist wie folgt betextet: ANNO 1765 CRUX MISSIONIS. Darüber sitzt ein aufgesockeltes Kruzifix auf. Auf dem Sockel befindet sich schauseitig sowohl eine elfblättrige Rosette als auch ein erhaben angearbeitetes Totenschädel - Motiv. Die Balkenenden sind dreilappig ausgebildet und wollen einen kleeblattförmigen Abschluss darstellen. Der unmittelbar darüber befindliche Körper des Gekreuzigten ist halbplastisch aus dem Stein gehauen. Der Kopf ist leicht zur Seite geneigt, die angenagelten Hände sind geöffnet, die Füsse übereinander liegend an den Stamm geheftet ( Dreinageltyp ). Das Kopfstück des Kruzifixes trägt ein Spruchband mit dem einzeiligen Kreiztitel " I.N.R.I ", unmittelbar darüber die Kürzel " S.F.M.D ". Den Abschluss bildet ein aus den Wolken herausschauender Gottesvater, der in seiner Rechten die mit einem Kreuz bekrönte Weltkugel hält. Die Rechte hat er zum Segnen erhoben.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergiscgh Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
06.01.1983
Koordinaten
7.100554 50.959867

Geschichte

Die Stiftung des Wegekreuzes wurde gemäss der Innschrift von den Eheleuten Lambert Niedenhoff und Margaretha Niedenhoff, geb. Will vorgenommen, die damals das “ Willsgut “ am heutigen Rinderweg bewirtschafteten. Die übrigen auf dem Schaft befindlichen Kürzel sind momentan nicht zu deuten. Auch die Deutung der in der Muschelnische befindlichen Person, die in der rechten Hand einen Stab hält, ist schwierig. Angenommen wird in der Literatur die Darstellung des Hl. Jakobus. Es könnte sich aber auch um den Hl. Rochus handeln, der ebenfalls als Attribut einen Pilgerstab mit sich führt. Er wurde vor allem deshalb angerufen, um Viehseuchen abzuwenden, die z. B. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts u.a. in Bensberg zu verzeichnen waren. ( vgl. D/Nr. 87 ). Bis in die 1960er Jahre wurde das Kreuz bei Fronleichnamsprozessionen angelaufen. ( Müller 2006 . S. 142 ff. ).

Bearbeitet: Dietmar Weiß