Das Gebäude wurde gemäss der Bauakte für Herrn Oberleutnant a. D. Hermann Schütte aus Soest errichtet. Nur zwei Jahre später kam es in den Besitz des freischaffenden Architekten und Reg,-Baumeisters Carl Moritz, der in Köln u.a. das nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissene Opernhaus und die Hindenburg- bzw. spätere Deutzer Brücke , errichtet hat. Nach dem Krieg wurde das Gebäude beschlagnahmt und angeblich als Casino für die Offiziere der Besatzungsmächte genutzt. Zu Beginn der 1950er Jahre ist es von Dr. Aldo Morante, einem Handelsrat der italienischen Botschaft, bewohnt worden, der es – zum Nachteil der Bausubstanz – hauptsächlich im Inneren verändern liess. Ende der 1960er Jahre sollte es abgerissen und diversen Neubauten weichen, was durch den Widerstand der Anwohner verhindert wurde. Nach mehrjährigem Leerstand ist es 1976 zwangsversteigert worden und danach durch die neuen Eigentümer umfassend instandgesetzt worden. Hierbei konnte auch der ursprüngliche Grundriss weitgehend wieder hergestellt und fehlende Ausbauteile rekonstruiert werden. ( Peine 2011 ) der Architekt Carl Moritz hat nicht nur in Köln, sondern auch ausserhalb sehr viel gebaut. 1909 errichtete er zum Beispiel in Soest eine Filiale für den Barmer Bankverein ( Hagspiel 1996 S. 894 ).Hierdurch konnte der Kontakt zu dem Bauherrn Hermann Schütte aus Soest entstanden sein, zumal die Planung des Gebäudes ursprünglich einmal für Soest vorgesehen war. Dass schon zwei Jahre nach der Fertigstellung des Gebäudes – aus welchen Gründen auch immer – der Architekt die Villa übernommen hat, verwundert nicht.
Bearbeitet: Dietmar Weiß