Villengebäude Kardinal- Schulte- Strasse 26

Teil A: Baudenkmal
Bensberg
Denkmalnummer
A0151
Baujahr
1908
Adresse
51429 Bergisch Gladbach, Kardinal-Schulte-Str. 26
Objektbeschreibung
Der zur Kardinal-Schulte-Strasse hin giebelständig orientierte Baukörper ist eingeschossig angelegt und mit einem hohen Krüppelwalmdach ( strassenseitig ) bzw. einem hohen Satteldach ( gartenseitig ) abgedeckt. Die Erschliessung erfolgt auf der Nord-West-Seite über eine halboffene Veranda. Dieser Bereich wird zusätzlich im Fassadenaufbau durch ein Zwerchhaus entsprechend akzentuiert. Da das Gelände von der Kardinal-Schulte- Strasse Richtung Südwesten abfällt, liessen sich ursprünglich von der Gartenseite aus die Kellerräume eigens erschliessen und belichten. In späterer Zeit ist dort ein moderner Anbau angefügt worden. Die Befensterung erfolgt im Erdgeschoss nach keinem zwingendem Konzept, sondern bietet vielmehr, vor allem auf der Südwestseite unterschiedliche Blickrichtungen in die rheinische Tiefebene. Auch die Art der Öffnungen ist unterschiedlich gestaltet, sodass der rund-oder segmentbogige Abschluss unmittelbar neben der hochrechteckigen-oder quadratischen Form angelegt ist. Während die Aussenwände des Erdgeschosses verputzt sind, lässt sich im Bereich der Giebelflächen eine Verschieferung bzw. Zierfachwerk lokalisieren. Punktuell sind in den verputzten Wandflächen grob bearbeitete Quadersteine eingefügt, um ein ansatzweise rustikales Ambiente zu erreichen.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
08.08.1991
Koordinaten
7.174041 50.963616

Geschichte

Am 7. Juli 1907 stellte der Oberpostsekretär Peter Keppler in Bensberg, “ In der Weierhardt “ bei der Gemeindeverwaltung eine Bauvoranfrage zum Zwecke der Errichtung eines Wohnhauses am “ Emilienweg “ ab 1939 “ Dietrich-Eckert-Strasse “ und seit 1945 “ Kardinal-Schulte-Strasse 26 „. Nur zwei Tage später kam die Aufforderung des Bürgermeisters, eine Eingabeplanung nebst Lageplan einzureichen. Dies geschah mit Datum vom 28. September 1907. Als ausführendes Unternehmen ( ein Architekt ist nicht angeführt ) stand die Firma Gebrüder Eschbach zur Verfügung. Ausweislich des 1907 angefertigten Lageplans handelte es sich um das erste, zur Erschliessung des Baugebiets führende Baugesuch, welches sich zu einem bevorzugten Wohngebiet entwickeln sollte.

Peter Keppler war von 1939 bis in die 1960er Jahre mit der Klavierlehrerin Paula Keppler verheiratet.

Bei der Firma Gebrüder Eschbach handelt es sich um die Brüder Heinrich und Gerhard Eschbach, Bensberg, Franz Heinrich Eschbach ( 1862-1944 ) war Maurermeister und vereidigter Sachverständiger für das Maurerhandwerk im Kreis Mülheim. Zusammen mit seinem Bruder Gerhard ( geb 1869 ), der ebenfalls Maurermeister war und vermutlich die Zeichnungen zu den Bauanträgen fertigte, haben beide eine Fülle von Gebäuden in Bensberg und Umgebung realisieren können. Dazu gehörte z. B. auch das Progymnasium in Bensberg, welches 1906 nach den Plänen des Architekten Karl Klein geplant und im Anschluss von den Gebrüdern Eschbach realisiert wurde.

Bearbeitet: Dietmar Weiß