IDas Anwesen “ Stachelsgut 38 “ , welches in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirchhofmauer von Alt St. Johann Baptist gelegen ist, ist das letzte Haus jener Gruppe von Fachwerkhäusern, welche zur Siedlungsstelle “ Das Stachels Gut “ gehörten. Der Name geht auf “ Stacius zu Mullem “ ( Mühlheim ) zurück, der mit seiner Familie seit 1645 das Anwesen bewohnte, welches bis dahin als Wirtsgut bezeichnet wurde. Das Wirtsgut, das vermutlich bereits im 10./11. Jahrhundert angelegt wurde, befand sich unmittelbar neben der alten Refrather Kirche, wo die Besucher, die oft von weither kamen, nach dem Gottesdienst bewirtet werden konnten. Dieses alte Gut befand sich vermutlich im Bereich des heutigen Anwesens “ Stachelsgut 33 “ und ist durch Realteilung in einzelne kleine Höfe ( Stachelsgut Nr. 22-27 ) zerfallen, die sich bis in unsere Zeit um das dortige Rondell grupierten ( Müller 2014, S. 109 ff. ).
Der Grundriss des um 1850 neu errichteten Gebäudes entspricht dem Mitteldeutschen Fachwerkbau, der in der Hauptsache von einem dreizonigen traufständig erschlossenen Ernhaus gebildet wird, welches in erster Linie zum Wohnen diente. Ursprünglich war der Flur als zentraler Bereich des Hauses konzipiert, der in früheren Zeiten rückligend noch mit einer Herdstelle ( später Küche ) verbunden war. Von diesem Flur gelangte man auf der einen Seite in den Wohnbereich und auf der gegenüberliegenden Seite in den Wirtschaftsbereich. Die im Flur befindliche Treppe erschloss ein Obergeschoss. Heute ist das Innere des Hauses völlig umgestaltet bzw. modernisiert.
Bearbeitet: Dietmar Weiß