Rochuskapelle Sand

Teil A: Baudenkmal
Sand
Denkmalnummer
A0099
Baujahr
1684
Adresse
Herkenrather Strasse, 51465 Bergisch Gladbach
Objektbeschreibung
Der kleine, einschiffige Fachwerkbau mit verschleiertem Walmdach und Laubenvorbau besitzt auf drei Seiten Rundbogenfenster, Den Eingang bildet eine schöne genagelte, doppelflügelige Holztür. Nach Zerstörungen der Kapelle durch Vandalismus in den zurückligenden Jahrzehnten wurden mehrfach umfangreiche Instandsetzungen notwendig.
Literatur
Geschichte.Pfad, Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e.V.
Eintragung in Denkmalliste
31.05.1985
Koordinaten
7.170651 50.987483

Beschreibung

Der Hl. Rochus befindet sich im Jahr 1320 auf der Rückreise von Rom. Er hat dort Pestkranke alleine durch Handauflegen geheilt. Jetzt befällt die Pest ihn selbst. Er legt sich in einer Hütte vor den Stadttoren von Piacenza nieder, um vor seinen Schöpfer zu treten. Da erscheint ihm ein Engel, der ihm Mut zuspricht. Täglich kommt von nun an ein Hund, der Rochus bis zu seiner vollständigen Genesung mit frischer Speise versorgt, so dass der Pilger endlich seine Heimreise antreten kann. Seitdem gilt der Hl. Rochus als Schutzpatron der Pest- und Seuchenkranken.
Hat Freiherr Philipp von Leers- wir lernten ihn schon als Besitzer von Haus Lerbach kennen- diese fromme Sage im Kopf, als er 1684 die Rochuskapelle erbauen lässt und dem Patronat des Heiligen anbefiehlt ?. Tatsache ist, dass der schwarze Tod in den Jahrzenten zuvor auch in Sand gewütet hat und auch Familienmitglieder derer von Leers ihm zum Opfer fielen. 1690 schenkte Philipp das Kapellchen der Pfarre Sand mit der Auflage, dass auf ewige Zeiten alljährlich am Rochustag, dem 16 August, ein Hochamt in der Kapelle gefeiert wird.
Diese Auflage erfüllen die Sander bis heute.

Geschichte

Der heilige Rochus wurde um 1295 in Montpellier ( Frankreich ) gebohren und starb dort am 16. August 1327. Er wird als Patron gegen Pest und andere Seuchen verehrt und an manchen Orten zu den 14 Nothelfern gerechnet.

Nach seiner Genesung und Rückreise aus Piacenza erkannte man ihn zuhause nicht und sperrte ihn als Spion in den Kerker, wo er nach fünf Jahren starb, nur 32 Jahre alt. Erst nach seinem Tod entdeckten die Bürger Montpelliers die wahre Identität des Toten an einem Muttermal.

Bearbeitet: Dietmar Weiß