Der Holländersaal ist um 1880 errichtet worden und hat im Jahr 1899 sowohl auf der Südwestseite ( Zugangsseite ) eine Erweiterung, als auch insgesamt eine Gebäudeerhöhung erfahren. Diese Baumassnahmen wurden durch den Betriebsingenieur Emil Klingner geplant und durchgeführt.
Das Gebäude befindet sich im Norden des Werksgeländes und ist Bestandteil der “ historischen Zelle “ der Fabrikanlage. Bei dem Holländersaal handelt es sich um einen über einem rechteckigen Grundriss entwickelten zweigeschossigen Baukörper, der aus ziegelsichtigen Mauerwerk errichtet und mit einem Satteldach abgedeckt wurde.
Für die werksbauliche Entwicklung der Papierfabrik Zanders auf Gohrsmühle können insgesamt sieben Zeitfenster festgeschrieben werden. Ab dem dritten Zeitfenster ( 1880-1900 ) wurden jene Fabrikbauten und damit auch der Holländersaal realisiert, die noch heute eine grosse Bedeutung besitzen. Die Bezeichnung “ Holländersaal “ erhielt das Gebäude durch die darin aufgestellten „Holländer“. Diese sind wannenförmig und durch Messerwalzen bestückte Tröge, in denen die zur Papierproduktion benötigten Farbstoffe ( z.B. die schon zerfaserten Hadern ) weiter gemahlen und Zusatzstoffe beigemischt wurden. Erfunden wurde diese Faseraufbereitungsmethode durch holländische Papiermacher, die um 1670 die bis dahin eingesetzten Stampfwerke durch diese
“ Holländer “ ersetzten, was zu einer beachtlichen Leistungssteigerung bei einem deutlich geringeren Energiebedarf führen sollte. In diesem Saal standen kurz nach der Fertigstellung sechs Halbzeugholländer von je 500 kg Eintragung für die Reinigung und die Zerkleinerung zu Halbstoff. Diese Holländer bestehen sowohl aus mit glasierten Kacheln verkleideten Trögen als auch aus Metall gefertigten sog. “ Voitschen Ganzzeugholländern “ .
Bearbeitet: Dietmar Weiß