Papierfabrik Zanders, Bleicherei

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0202
Baujahr
1880, Archtitekt Gustav Börstinghaus, 1899, Betriebsingenieur Emil Klingner
Adresse
An der Gohrsmühle, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV Rhein Berg.
Eintragung in Denkmalliste
02.10.2018
Koordinaten
7.12834 50.989133

Beschreibung

Das heute grossteils ungenutzte bzw. als Lager verwendete Gebäude ist 1880 durch den Architekten Gustav Börstinghaus als „Bleicherei-Anlage“ errichtet worden und hat 1899 durch den Betriebsingenieur Emil Klingner eine geringfügige Erhöhung und damit einhergehend eine neue Hallenverdachung erhalten.

Der Baukörper befindet sich im Norden des Werksgeländes. Es handelt sich um einen über einen rechteckigen Grundriss entwickelten, zweigeschossigen Baukörper, der aus ziegelsichtigem Mauerwerk errichtet und mit einem steil aufragenden Satteldach abgedeckt wurde.

Geschichte

Für die werksbauliche Entwicklung der Papierfabrik Zanders auf Gohrsmühle können insgesamt sieben Zeitfenster festgeschrieben werden. Ab dem 3. Zeitfenster ( 1880-1890 ) wurden jene Fabrikbauten und damit auch die Bleicherei realisiert, die noch heute eine grosse Bedeutung besitzen.

Die Bezeichnung “ Bleicherei “ erhielt das Gebäude durch die darin aufgestellten Bleichbehälter. Dies konnten Kugelkocher sein, in denen die vorgereinigten Lumpen unter Zusatz von Chlor und mit anderen Cemikalien nicht nur entfettet und entfärbt, sondern auch gebleicht wurden. Dies konnte aber- wie im Obergeschoss dieses Gebäudes noch zu sehen- auch in holländerartigen Bleichbehältern durchgeführt werden, in denen der Papierbrei durch die Zugabe von Chlor oder Chlorkalk gebleicht wurde. Schon 1902 wurde auf der nordwestlichen Traufseite anstelle eines ehemaligen Vordaches ein sich über die gesamte Gebäudelänge ziehender Anbau vorgenommen. In den 1930er Jahren mussten wegen Funktionsveränderungen auch Teile der ehemaligen Befensterungen geändert werden. Im Inneren des Bleichereigebäudes ist das konstruktive Gerüst noch weitgehend ungestört erhalten. Die Möblierung hat zumindest im Erdgeschoss einige Veränderungen erfahren, wobei eine Fülle von modernen Kabeltrassen die Raumwirkungen beeinträchtigen.

Bearbeitet: Dietmar Weiß