Hofanlage Gut Schiff

Teil A: Baudenkmal
Herrenstrunden
Denkmalnummer
A0109
Baujahr
nicht bekannt
Adresse
51465 Bergisch Gladbach, Schiff 1-5
Objektbeschreibung
2-geschossiges verklinkertes Fachwerkgebäude mit Satteldach und Ziegeleindeckung.
Literatur
Stadtarchiv Bergisch Gladbach
Eintragung in Denkmalliste
22.10.1985
Koordinaten
7.171874 51.002864

Beschreibung

Geschichte

Die Geschichte von Gut Schiff ist eine hochexplosive Geschichte. Nachweislich existierte die Anlage-ebenso wie eine dazugehörende Ölmühle-bereits im 16.Jahrhundert. 1761 erwarb der Kölner Ratsherr und Kaufnann Wilhelm Joseph Wecus die Mühle, für die er nur ein Jahr später die Konzession zum Betrieb einer Pulvermühle beantragte. Nach Prodesten von Nachbarn entschied er sich, diese weiter entfernt, unterhalb der bestehenden Mühle neu zu errichten. Um 1765 kam eine zweite Pulvermühle hinzu, das sogenannte „ Staubmühlchen“. Auf Wecus und seine Frau Anna Gertrud geht auch das heute auf der Anhöhe hinter dem Gut stehende Wegekreuz aus Lindlarer Grauwacke zurück. Das 1766 aufgestellte und später versetzte Kreuz sollte die Pulverfabrikation dem Schutz Gottes empfehlen. Tatsächlich kam es 1803 zu einer Explosion, bei der zwei Pulvermacher starben. Gut vierzig Jahre später brannte die obere Mühle ab. In den Jahren von 1854 bis 1860 baute Theodor Eyberg, seit 1850 Besitzer der Pullvermühlen, Gut Schiff dergestallt um, dass die Anlage nunmehr vier Pulvermühlen und ein Wohnhaus umfasste. Vor allem die Jagdpullverfabrikation der 1873 von den Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken übernommenen Pruduktionsstätte erlangte im 19.Jahrhundert überregionale Bedeutung. Aufgrund der zurückgehenden Nachfrage wurde sie jedoch im Jahr 1910 eingestellt.

Bearbeitet: Dietmar Weiß