Grube Blücher

Teil B: Bodendenkmal
Herkenrath
Denkmalnummer
B0014
Baujahr
28.06.1850
Adresse
Bergisch Gladbach, Stadtteil Herkenrath, Nähe Naturfreundehaus Hardt.
Literatur
Wikipedia
Eintragung in Denkmalliste
01.10.1997
Koordinaten
7.171642 O 50.978695 N

Beschreibung

Zu Beginn des 19.Jahrhunderts wurde es technisch möglich, Zinkerz in hochwertiges Metall zu verwandeln. Daraufhin brach im Bensberger Erzrevier ein wahrer Zinkrausch aus. Ein C. de Buhsy mutete für einen Henri Obert am 28.Juli 1847 das Grubenfeld Blücher am Gebirge Hardt an der sogenannten Steinernen Wand und westlich vom Forsthaus Hardt bei Bensberg. Das erklärt, warum die Grube Blücher im Volksmund „ Steinewand“hieß. Die Verleihung erfolgte am 28.Juni 1850 mit dem Namen Blücher. Unter fast identischen Umständen wurde mit den gleichen Daten die unmittelbar benachbarte Mutung und spätere Grube Napoleon verliehen. Die Verleihung erfolgte jeweils auf Blei-, Zink- und Kupfererze. Für beide Zechen wurde am 24. Januar 1855 unter den Namen Blücher eine gemeinsame Verleihungsurkunde auf Blei- und Zinkerze erteilt, die am 27.Juli 1855 auf Kupfererze und Schwefelkies erweitert wurde. Die Förderung von Kupfererz und Schwefelkies blieb aber wirtschaftlich bedeutungslos.

Immer war man darauf bedacht, in der Nachbarschaft liegende Grubenfelder hinzu zu erwerben, um einen dauerhaften Betrieb zu sichern. Man konsolidierte aus diesem Grunde am 18.November 1862 mit den östlich angrenzenden Gruben Katzbach und Wahlstatt I. Die Grube Katzbach war am 5.Januar 1858 auf Blei-,Kupfer-und Zinkerze verliehen worden, die Grube Wahlstatt I am 30.Juli 1861 auf Zink-,Blei-, Kupfer-und Eisenerze, sowie auf Schwefelkies.

Zu einer weiteren Konsolidierung kam es unter dem gemeinsamen Namen Blücher am 5.Februar1869 mit den Gruben:
1.Blücher II, Verleihungsdatum unbekannt, auf Blei-,Zink-und Kupfererze
2.Blücher III, verliehen am 14. Januar 1867 auf Blei-,Kupfererze und Schwefelkies.
3.Blücher IV, verliehen am 21.August 1868 auf Blei-,Zinkerze.
4.Caesar, verliehen am 6.Juli 1860 auf Blei-, Zinkerze.
5 Gerard, verliehen am 10 März 1853 auf Blei-, und Zinkerze.
6 Galvani, verliehen am 17. Juli 1859 auf Blei-, und Zinkerze.
7 Madonna, verliehen am 24. Januar 1855 auf Blei-, und Zinkerze.
8 Norma, vormals Mutung Eduart, verliehen am 20. April 1854 auf Blei., und Zinkerz
9 Norma II, verliehen am 1. September 1868 auf Blei-, und Zinkerze.

Nachdem der Betrieb auf den verschiedenen Betriebspunkten der Grube Blücher in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts begonnen hatte, erzielte man in der Folgezeit gute Ergebnisse im Tiefbau. Die wichtigsten Aus- und Vorrichtungsarbeiten wurden hauptsächlich auf der 40-m-und auf der 70-m-Sohle betrieben. Die guten Betriebsergebnisse hielten an, so dass die Grube Blücher zu einer der ertragreichsten Gruben des Erzreviers Bensberg wurde. 1864 teufte man den Maschinenschacht, genannt Ludwigschacht, weiter ab und setzte in 100 m Teufe eine neue Sohle an. Gleichzeitig vertiefte man den Bartholdschacht im ehemals selbstständigen Feld Katzbach, um diesen mit der 40-m-Sohle der Grube Blücher durchschlägig zu machen. Der 100-m-Sohle folgte 1870 die 140-m-Sohle, doch musste man sehr bald feststellen, dass die Förderung ständig zurück ging.Für das Jahr 1892 heißt es in den statistischen Nachweisen, dass man die Sicherheitspfeiler und Erzreste abgebaut habe. Man hätte keine Neuaufschlüsse mehr zu erwarten gehabt. Die einst bedeutende Grube Blücher ist dann im Jahre 1893 stillgelegt worden.

Bearbeitet: Dietmar Weiß

Geschichte