Fachwerkwohnhaus, Weyerhof 5-7

Teil A: Baudenkmal
Bensberg
Denkmalnummer
A0190
Baujahr
16.Jhd.
Adresse
51429 Bergisch Gladbach, Weyerhof 5-7
Objektbeschreibung
Zweigeschossiges Fachwerkwohnhaus mit Krüppelwalmdach und Bruchsteinsockel
Literatur
Gutachten vom 22.08.2017 des Landschaftsverbandes Rheinland.
Eintragung in Denkmalliste
05.10.2017
Koordinaten
7.164596 50.961958

Beschreibung

Das zweigeschossige Fachwerkwohnhaus ist in Ständerbauweise errichtet und schliesst mit einem Krüppelwalmdach, das sich über einem hohen Bruchsteinsockel erhebt, ab.
Das Fachwerkgefüge ist rasterförmig angelegt und gliedert sich in schmale und breitere Gefachachsen. Bundstreben, die sich über zwei bis drei Gefache erstrecken, steifen die Konstruktion aus. Die Giebelseite gliedert sich in acht Gefachachsen. Der Zugang zur östlichen Haushälfte befindet sich leicht versetzt von der Mittelachse des Ostgiebel. Die Haustüre sowie die Fen-
ster wurden in der Vergangenheit erneuert. Ein Teil der Gefache wurde durch Milchglasscheiben erneuert.


Im Inneren wurde ein Teil der Binnenstruktur spätestens durch die Hausteilung 1870 und durch Modernisierunsmassnahmen im 20.Jahrhundert verändert und partiell entfernt.Hierbei wurde festgestellt, dass die Gefache der Fachwerkinnenwände mit einer Lehm-Staken-Konstruktion und die Gefache der Aussenwände mit Backsteinen ausgefacht sind.
Die östliche Haushälfte ist unterkellert und über eine schmale, steile Stiege zu erreichen. Das Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl ist umfänglich erhalten, die Sparren und die Dacheindeckung sind erneuert. Der hohe Bruchsteinsockel ist in der östlichen Hälfte verputzt, während er im Westen steinsichtig belassen ist.

Geschichte

Eine erste urkundliche Erwähnung des Weyerhofes datiert in das Jahr 1590. Peter zum Weyer wurde 1590 als Lehnschultheiss des Hofgerichts Herkenrath genannt. Dieser stammte gebürtig von Gut Broichen, das er als Erbe in den Weyerhof mitbrachte. Nach 1600 befand sich der Weyerhof im Besitz der Steinengüter zu Lerbach.
In den Jahren danach wechselten die Besitzer bzw. Pächter des Weyerhofes häufig. Auf Grund der kriegerischen Auseinandersetzungen im 17. und 18. Jahrhundert ( Dreissigjähriger Krieg und spanischer Erbfolgekrieg ) befand sich der Weyerhof wohl in einem recht ruinösen Zustand.
Um 1870 kam es offensichtlich zur Teilung des Wohnhauses. Das Wohnhaus gliedert sich weiterhin in zwei Teile: letztlich wurde die Traufseite halbiert und eine Trennwand zwischen den beiden Haushälften eingebracht.
Die ursprüngliche Grundrisskonzeption lässt sich heute, ohne intensive Bauforschung, nicht mehr nachvollziehen.
Wirtschafts.- und Nebengebäude sind nicht erhalten. In der Nachkriegszeit wurde an der Südseite ein zweigeschossiger Anbau errichtet, der mit dem Wohnhaus verbunden wurde.
Ein weiterer Anbau wurde im Westen errichtet. Der untere Teil des Wohnhauses ist, bis auf geringfügige Eingriffe in den Grundriss und die Oberflächen, weitestgehend im hisorischen Zustand erhalten.

Bearbeitet: Dietmar Weiß