Der Hoverhof darf zu den frühesten Siedlungskernen im Umfeld von Schildgen betrachtet werden. Vermutlich ist er schon in der hochmittelalterlichen Rodeperiode angelegt worden und gehörte im Abschluss zu den Lehensgüter der Herrschaft Osenau ( Eßer/Schulte 2015. S. 27 f. ).In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts erwarb Eugen Schmidt aus Mühlheim das Gut und baute es zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb aus. Östlich des alten Wohnhauses liess er ein Herrenhaus im Stile der Neorenaissance errichten, das durch einen mittig angeordneten und hoch aufragenden Uhrturm mit aufgesetzter Glockenhaube geprägt war. Seitlich ausladende Veranden mit Standerkern runden das äusserst repräsentative Ensemble ab. 1920 ging der Besitz an den Industriellen Dr. Paul Silverberg über, der den Grundbesitz deutlich erweiterte und das erst dreissig Jahre alte “ neue Herrenhaus “ durch den heutigen Baukörper ersetzen liess. Im April 1942 fiel eine Sprengbombe auf den Hoverhof, wodurch sämtliche Gebäude schwer beschädigt wurden ( Nuding 1992, S. 56 ff. ). Der Wiederaufbau erfolgte nach dem zweiten Weltkrieg.
Die in unmittelbarer Nachbarschaft sich um das Fachwerk-Wohnhaus gruppierenden landwirtschaftlichen Nebengebäude sind über langgezogene, rechteckige Grundrisse als eingeschossige Baukörper mit Satteldachabschluss entwickelt. Der unmittelbar nördlich befindliche Riegel ist aus Ziegelsteinen errichtet, sämtliche Öffnungen mit Sandsteingewänden gefasst. Über der Zufahrt dieser ehemaligen Scheune ist zwerchhausartig ein aus Fachwerk aufgezimmerter Dreiecksgiebel in die Dachfläche integriert. Die übrigen Gebäude sind in der Fachwerksbauweise errichtet.
Bearbeitet: Dietmar Weiß