Fachwerkgebäude Hammermühle 3, 4, und 5

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0123
Baujahr
19. Jahrhundert
Adresse
Hammermühle 3, 4, und 5, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
16.03.1986
Koordinaten
7.138542 50.992373

Beschreibung

Der annähernd parallel zur Strunde gelegene und über einem rechteckigen Grundriss angelegte Fachwerkbau ist als Ständerbau allerdings nur eingeschossig abgezimmert und mit einem Satteldach abgeschlossen. Das Gefüge steht auf einem mittlerweile verputzten Betonsockel auf. Die Gefache sind mit Ziegelsteinen ausgemauert. Die hochrechteckig angelegte Befensterung befindet sich grossteils noch am alten Ort. Die Erschliessung des Baukörper erfolgt über die Traufseiten. Die Gauben sind in späterer Zeit aufgesetzt worden.

Geschichte

Der Name der einstigen Hammermühle deutet darauf hin, dass in früheren Zeiten an diesem Standort ein wasserbetriebenes Hammerwerk stand, in dem Eisenerz aus einem nahen Vorkommen für den Weitertransport zerkleinert und vorsortiert wurde, Für eine Verarbeitung der Eisenerze vor Ort sprechen Schlackenreste, die im Boden gefunden wurden. Im Mittelalter war die Hammermühle dann zu einer Schleifmühle für die Kölner Schwertschmieden umgerüstet worden. Die überlieferte Satzung einer Metallschleiferbruderschaft belegt die Bedeutung der Bergisch Gladbacher Metallbearbeitung im 15. Jahrhundert. Im 18. und 19. Jahrhundert diente die Hammermühle erst als Öl-, dann als Getreidemühle. Nach dem Protokoll für den Strunderbach von 1773 wurde die Hammermühle noch von einem oberschlächtigen Wasserrad angetrieben.

Um die Mitte des 19. Jahrhundert gehörte die Mühle einem Friedrich Hölzer, der die Hammermühle in eine Fruchtmühle mit zwei Mahlgängen und einem Graupengang sowie zwei Ölpressen mit drei bis fünf Stampflöchern umbaute. Nach 1870 trieb eine Dampfmaschine das Mahlwerk an, wobei neben dem Zermahlen von Früchten auch ein Holzsägewerk betrieben wurde. Über die Nutzung in den nachfolgenden Jahrzenten liegen nur spärliche Informationen vor. 1939 wird im Haus Hammermühle eine Wäscherei erwähnt, die noch bis in die 1980er Jahre tätig war. Das um 1800 errichtete Fachwerkwohnhaus der Hammermühle wurde 1998 abgebrochen, die noch erhalten gebliebenen Nebengebäude werden heute zu Wohnzwecken genutzt.

Bearbeitet: Dietmar Weiß