Fachwerkgebäude Hammermühle 2

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0124
Baujahr
19. Jahrhundert
Adresse
Hammermühle 2, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
18.03.1986
Koordinaten
7.138729 50.992398

Beschreibung

Fachwerk Ziegelbau
Das im rechten Winkel zum ehemaligen Wohngebäude der Hammermühle ( Denkmal-Nr. 123 ) angefügte eingeschossige Gebäude ist über einem annähernd quadratischen Grundriss angelegt. Das Erdgeschoss ist mit Ziegelsteinen errichtet und im Anschluss verputzt worden. Die Giebeldreiecke sind in der Fachwerkbauweise aufgezimmert, die Gefache mit Ziegeln ausgemauert und mit einer Schlämme überzogen worden.

Geschichte

Der Name der einstigen Hammermühle deutet darauf hin, dass in früheren Zeiten an diesem Standort ein wasserbetriebenes Hammerwerk stand, in dem Eisenerz aus einem nahen Vorkommen für den Weitertransport zerkleinert und vorsortiert wurde. Für eine Verarbeitung der Eisenerze vor Ort sprechen Schlackenreste, die im Boden gefunden wurden. Im Mittelalter war die Hammermühle dann zu einer Schleifmühle für die Kölner Schwertschmieden umgerüstet worden. Die überlieferte Satzung einer Metallschleiferbruderschaft belegt die Bedeutung der Bergisch Gladbacher Metallbearbeitung im 15. Jahrhundert. Im 18. und 19. Jahrhundert diente die Hammermühle erst als Öl-, dann als Getreidemühle. Nach dem Protokoll für den Strunderbach von 1773 wurde die Hammermühle noch von einem oberschlächtigen Wasserrad angetrieben.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte die Mühle einem Friedrich Hölzer, der die Hammermühle in eine Fruchtmühle mit zwei Mahlgängen und einem Graupengang sowie zwei Ölpressen mit drei bis fünf Stampflöcher umbaute. Nach 1870 trieb eine Dampfmaschine das Mahlwerk an, wobei neben dem Zermahlen von Früchten auch ein Holzsägewerk betrieben wurde. Über die Nutzung in den nachfolgenden Jahrzehnten liegen nur spärliche Informationen vor. 1939 wird im Haus Hammermühle eine Wäscherei erwähnt, die noch bis in die 1980 Jahre tätig war. Das um 1800 errichtete Fachwerkwohnhaus der Hammermühle wurde 1998 abgebrochen, die noch erhalten gebliebenen Nebengebäuden werden heute zu Wohnzwecken genutzt.

Bearbeitet: Dietmar Weiß