Der 50 Meter von der Hauptstrasse zurückliegende gelb getünchte Sakralbau ist im Kern als achteckiger Zentralbau angelegt worden. Um das ansteigende Gefälle des Baugeländes auszugleichen, sitzt der Kubus auf einem Sockel auf. Die Wände sind mit langbahnigen Rundbogenfenster geschmückt, das Dach mit Schieferplatten eingedeckt und der First auf der Nordseite mit einem kleinen Dachreiter akzentuiert. Die Erschliessung ist ebenfalls auf der Nordseite über einen klassizistischen Säulenportikus mit Dreiecksübergiebelung gewährleistet.
Auf der Südseite schliesst unmittelbar an die Kirche der Turm an, dessen Unterbau als Chorraum dient. Dieser ist mit einer barocken Schweifhaube mit offenen Laternenaufsatz bekrönt. Den baulichen Abschluss bildet das Ost-West ausgerichtete und über einem rechteckigen Grundriss entwickelte Pfarrhaus, das zweigeschossig angelegt und mit einem mit Schieferplatten eingedeckten Walmdach abgeschlossen ist. Die zweiflügeligen Fenster besitzen Segmentbogige Abschlüsse und werden von Schlagläden flanckiert. Im Inneren erinnert nur noch wenig an die ursprüngliche Ausstattung. Die Buntglasfenster sind grossteils von der Familie Zanders gestiftet worden. Für eine erhebliche Verunklärung des Raumeindruckes sorgt die ausladende Orgelempore .
Das spätbarocke Kirchengebäude liegt am Fusse des Quirlsbergs in der Innenstadt von Bergisch Gladbach. Der Sakralbau wurde ein Jahr nach der im Jahre 1775 erfolgten landesherrlichen Genehmigung durch den renommierten Baumeister Johann Georg Leydel ( 1720/21-1785 ) in Angriff genommen. Die Einweihung von Kirche und Pfarrhaus konnte im Herbst 1777 vorgenommen werden. Die Genehmigung für den Bau des rückwertigen Turms, der mit einer Schweifhaube und einer Laterne gekrönt ist , konnte erst ca, 10 Jahre später durch zähe Verhandlungen der Düsseldorfer Aufsichtabehörde abgerungen werden. Andreas Weltersbach wurde damals mit dem Bau des Turms beauftragt. Ein Jahr später konnte auch dessen Weihe vollzogen werden.
Aufgrung der gestiegenen Anzahl der Gläubigen dieser evangelischen Kirchengemeinde wurde 1899 eine Erweiterung der Kirche notwendig, die von dem Berliner Architekten Otto March ( 1845-1913 ) durchgeführt wurde. Er streckte den ursprünglichen als reines Oktogon angelegten Kirchensaal um 6 Meter in die Länge und bereicherte den neu aufgerichteten Eingangsbereich mit einem Säulenportikus. Der Innenraum wurde neu gefasst und über dem Eingang eine Orgelempore eingezogen. Neuorganisationen einschliesslich entsprechender Sanierung in den 1950er bzw. 1970er Jahren hatten zur Folge, dass ein einheitliches Gestaltungskonzept nicht mehr erkennbar ist.
Bearbeitet: Dietmar Weiß