Eichenhainallee 57

Teil A: Baudenkmal
Frankenforst
Denkmalnummer
A0144
Baujahr
1909 / 1910
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Eichenhainallee 57
Objektbeschreibung
Das über einem hohen Sockel errichtete zweigeschossige Villengebäude ist über einem annähernd quadratische Grundriss aufgeführt und mit seiner Erschliessung zur Eichenhainallee hin ausgerichtet. Ein steil aufragendes Zeltdach schliesst den Baukörper ab. Die Haupt-bzw. Nordostfassade wird durch einen halbrunden, eingeschossigen Standerker akzentuiert, dessen Dach als Terrasse genutzt wird. Dieses vertikale Architekturelement wird im Dachgeschoss durch ein Zwerchhaus mit Walmdachabdeckung aufgegriffen. Das in das Giebelfeld eingeschriebene, dreiteilige Fenster springt nach aussen segmentbogig vor. Das Erscheinungsbild dieser Fassade wird ausserdem durch eine ungeglätette Sandsteinquaderung geprägt, die den gesamten Sockel- und Erdgeschossbereich einnimmt und sich an der südöstlichen Fassadenfläche bis auf Sockelhöhe abtreppt. Die Befensterungen sind grösstenteils als stehende Rechtecke ausgebildet. Auf der Südwestseite hat sich noch ein Fenster in der bauzeitlichen Ausformung erhalten, dass unterhalb des Kämpfers zweiflügelig ausgebaut ist, darüber ein versprosstes Oberlich tbesitzt und durch zwei Schlagläden flankiert wird. Die Grundrissstruktur ist wohl unverändert erhalten geblieben, ebenso die feste Ausstattung. Auf der Gartenseite ist die ehemalige Terrasse durch einen entsprechenden Anbau dem dahinterliegenden Wohnraum eingegliedert worden.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
24.11.1989
Koordinaten
7.137655 50.957575

Geschichte

Die Villa gehört zur Waldsiedlung Frankenforst, die 1908 nach einem Gesamtplan des Architekten Jean Klein durch die Kölner Baugesellschaft “ Waldhaus-Villenkolonie Frankenforst “ angelegt wurde. Die Baugesellschaft hatte schon zuvor das annähernd ein Quadratkilometer ( 337 Morgen ) grosse Gelände erworben, welches rechteckig zugeschnitten und weitestgehend eben gut
erschlossen werden konnte. Das Areal, welches von zwei Bächen durchzogen und von Mischwald durchsetzt war, eignete sich in besonderer Weise zur Anlage individuell konzipierter Landhäuser für das wohlhabende Bürgertum.

Es war eine Welt für sich “ in der wir alles vereinigt sehen, was sich der von den Sorgen und Aufregungen des Alltagslebens gequälte Stadtbewohner für den Rest seines arbeitsreichen Tages ersehnt: Licht, Luft und Wald und inmitten dieser herrlichen Umgebung ein trautes, allen Anforderungen an Komfort und Hygiene entsprechendes Heim “ ( Becker 2011 ).

Der sowohl für den Städtebau als auch für eine Vielzahl von diesen dort errichteten Villen verantwortlichte Architekt Jean Klein führte in Köln, Wolfsstrasse, ein Atelier für Architektur und Kunstgewerbe, war ausserdem Gutachter in Immobilienangelegenheiten und vereidigter Sachverständiger am Kölner Landgericht. Über die Bauherrschaft bzw. die ersten Bewohner ist nichts überliefert.

Bearbeitet: Dietmar Weiß