Eichenhainallee 24

Teil A: Baudenkmal
Frankenforst
Denkmalnummer
A0140
Baujahr
1911 / 1912
Adresse
Bergisch Gladbach- Frankenforst, Eichenhainallee 24
Objektbeschreibung
Die auf einer, durch Aufschüttung erreichten, leichten Anhöhe angesiedelten Villa ist über einem rechteckigen Grundriss eingeschossig angelegt. Ihre Erschliessungs-bzw. Hauptfassade ist zu einem platzartig aufgeweiteten Rondell traufständig ausgerichtet. Eine steil aufragende Mansarde einschliesslich einem darüber befindlichen hohen Walmdach schliessen den Baukörper nach oben hin ab. Die mächtigen verschieferten Dachflächen werden durch mittig angeordnete zwerchhausartige Dachaufbauten mit je drei Fensterachsen formal gemildert. Auf der Eingangs-bzw. Südfassade nimmt diese mit einem mittleren Austritt bereicherte Gaube die breite des Mittelrisalits auf. Der vorgelagerte Balkon ergibt sich durch das Standerkermotiv, welches den Windfang der Erschliessung aufnimmt. Die gartenseitige Fassade ist durch einen zurückspringenden Freisitz aufgebrochen, der von einer segmentbogig ausgeführten Brüstung mit zwei mittleren Säulen und einer grosszügigen Freitreppe gefasst wird und deren Wangen wiederum gebogt nach aussen schwingen. Im Dachbereich wird das achsiale Motiv durch den in die Mansarde eingeschnittenen Dachaufbau aufgenommen, der von einem Stichbogen überfangen und mit einer dreifachen Fenster- bzw. Türgliederung versehen ist. Der vorgelagerte Balkon wird von den freisitzrahmenden Säulen getragen. Die Fensteröffnungen sind grossteils rundbogig abgeschlossen, die Fenster selbst zweiflügelig und die Oberlichter mit einer anspruchvollen Sprossenteilung versehen. Im weitgehend noch erhaltenen inneren dominiert der Gestaltungswille des Heimatstils. Mit seitlichem Personaleingang und ausgebauten Dachkammern vermittelt das Gebäude einen guten Eindruck von den Wohnverhältnissen gehobener Bevölkerungsschichten aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ( Mathee 1994, S.4 f. ).
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
24.11.1989
Koordinaten
7.140345 O 50.959777 N

Geschichte

Am 9. August 1911 stellte Frau Dr. Schleicher aus Köln-Marienburg beim Bürgermeisteramt der Stadt Bensberg den Antrag auf Genehmigung zum Bau der Villa. 1920 erwirbt das Anwesen der Kölner Kaufmann Wilhelm Minos. Schon drei Jahre später übernehmen es die Eheleute Karl Halbach. 1928 kommt es in die Hände der Ehefrau des Fabrikanten Ulrich Mathee. Die Villa wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1956 beschlagnahmt und alliierten Offizieren als Wohnhaus zur Verfügung gestellt. Danach erfolgten eine umfassende Renovierung und der Wiedereinzug der Familie Mathee.

Bearbeitet: Dietmar Weiß