Ehemaliges Pastorat, Fachwerkhaus

Teil A: Baudenkmal
Alt-Refrath
Denkmalnummer
A0004
Baujahr
1846
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Kirchfeld 18
Objektbeschreibung
Unmitelbar hinter der Alten Kirche St. Johann Baptist und etwas Abseits der vorbeiführenden Strasse Alt Refrath liegt das zweigeschossige Fachwerkhaus " Kirchfeld 18 " . Der Baukörper ist über einem leicht quereckigen Grundriss entwickelt und in der Stockwerksbauweise errichtet worden. Ein stattliches Walmdach bildet den oberen Abschluss. Das über einem heute verputzten Bruchsteinsockel aufgeschlagene und aus Eichenholz bestehende Fachwerkgefüge zeigt relativ breite Gefache, die mit Feldbrandsteinen ausgemauert und mit einer Kalksteinschlämme überzogen wurden. Bandstreben sorgen für die notwendige Aussteifung. Auf den Langseiten sind drei, auf den Schmalseiten zwei Fensterachsen ausgebildet. Die Feldständer sind als seitliches Fenstergewände herangezogen. Doppelte Riegelketten gliedern die beiden Stockwerke horizontal. Die Fenster sind hochrechteckig gestellt und zweiflügelig angelegt. Grün gestrichene Schlagläden flankieren sämtliche Öffnungen. Die durch Kasetten untergliederte Haustür ist mit einem Oberlicht versehen. Das klar struktuierte Gefügebild wird auf den Giebelseiten fortgesetzt. Auf der Ost-bzw. Rückseite ist vermutlich schon von Anfang an ein eingeschossiger Anbau unter Satteldach angefügt worden. Eine Erneuerung der Ziegeleindeckung erfolgte am 20. März 1877 durch den Dachdecker Wilhelm und Adolph Engels aus Bergisch Gladbach. In den 1980er Jahren ist durch den heutigen Eigentümer eine umfassende Restaurierung durchgeführt worden ( Gerstner/Kritzler 1998 ).
Literatur
Bergischer Geschichtsverein: Denkmal des Motats 2014, Baudenkmäler Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
24.02.1989
Koordinaten
7.118254 50.96555

Beschreibung

Dieses schöne Fachwerkhaus von 1846, mit hohen Geschossdecken und einem eher untypischen Walmdach weist einen repräsentativen Charakter auf. Der fromme und reiche Bernhard Eyberg, Besitzer von “ Haus Steinbreche “ gab nach Wiedererlangung der Pfarrselbstständigkeit Refraths Geld für Grundstück und Bau eines Pastorats unmittelbar neben der sogenannten Taufkirche. Mit der Errichtung des alten Pastorat wollte man dem Pfarrer eine angemessene Wohnung bieten. Bereits 1869 verlor es seine ursprüngliche Aufgabe, weil der Pfarrer seine Verpflichtung vor Ort nicht mehr nachkommen konnte. Man hatte inzwischen eine neue Kirche im Zentrum von Refrath gebaut. Dadurch musste der Pfarrer in ein neues Pastorat umziehen.

Die Erhaltung und Sanierung von Fachwerkhäusern erweist sich immer wieder als eine besondere Herausforderung. Diese Erfahrung machte auch das Ehepaar Ursula Gerstner und Karl Krietzler, als es 1978 das marode Pastorat kaufte. Sie strebten eine originalgetreue Wiederherstellung an und sanierten 10 Jahre lang mit Sensibilität und persönlichem Einsatz das Denkmal. Sie haben damit ein Haus erhalten, das in der Ortsgeschichte von Refrath eine bedeutende Rolle spielt.

Bearbeitet: Dietmar Weiß