Ehemaliges Mottenkopfgut, heute Gaststätte Erholung

Teil A: Baudenkmal
Alt-Refrath
Denkmalnummer
A0193
Baujahr
18.Jhd.
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Alt Refrath 13
Objektbeschreibung
Verputztes zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Satteldach und Holzfenster mit Sprossen.
Literatur
Gutachten vom 29.08.2017 des Landschaftsverbandes Rheinland.
Eintragung in Denkmalliste
22.02.2018
Koordinaten
7.117036 50.965615

Beschreibung

Das ehemalige Mottenkopfgut ist im Kern ein Fachwerkhaus, dass in Geschossbauweise errichtet wurde, sich traufständig zur Strasse hin präsentiert und sich in zwei Geschosse und in sechs Achsen gliedert.
Das Fachwerkhaus wurde in den 1930er Jahren verputzt, sodass die Holzkonstruktion heute nicht mehr sichtbar ist. Es handelt sich um ein typisches, rheinisches, rasterförmiges Fachwerkgefüge mit annähernd quadratischen Gefachen und aussteifenden Bundstreben: Die Zahl und Lage der Fensteröffnungen entspricht noch heute der Situation in den 1920er Jahren. Die Dachform hat sich hingegen verändert, während damals noch ein Krüppelwalmdach das Gebäude abschloss, findet sich heute ein Satteldach. Der Dachstuhl ist aber weitestgehend unverändert erhalten.Zudem ist der Ostgiebel massiv aufgemauert worden. Der Westgiebel ist ebenfalls verputzt, so auch die Rückseite, die aufgrund der Anbauten kaum noch einzusehen ist.

Geschichte

Das ehemalige Mottenkopfgut erhielt seinem Nahmen von Anton Mottenkopf, der 1626 als Eigentümer genannt wird. Zuvor war es unter den Namen „ Gütgen zu Reffrath an der Kirchen“ bekannt. 1683 erwarb Pfarrer Mommenschantz das Gut.1850 wurde es gemeinsam mit anderen kirchlichen Gütern in Alt Refrath veräussert und die zugehörigen Ländereien verpachtet. 1873 erwarb Theodor Eschbach das Anwesen, der darin ein Gasthaus eröffnete und eine Schnappsbrennerei betrieb. Die Nutzung als Gaststätte besteht somit seit über 140 Jahren. 1895 wurde Jakob Eschbach als Wirt genannt. Er lies 1913 eine Veranda anbauen. Zwischen 1920 und 1930 wurde das bis dahin fachwerksichtige Gebäude verputzt.

In der Heimatforschung besteht die Vermutung, dass es sich bei dem ehemaligen Mottenkopfgut um das alte Wirtsgut zur Kirche handelt, hierfür gibt es allerdings keine hinreichenden Belege. Jedenfalls ist die Hofstelle des sog. Mottenkopfgutes seit dem frühen 14. Jahrhundert urkundlich belegt. Die überlieferte Substanz ist fraglos jüngeren Datums. Anhand historischer aufnahmen ist davon auszugehen, dass das Fachwerkwohnhaus weitestgehend im 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Bearbeitet : Dietmar Weiß