Zwischen den Anwesen Ommerbornstrasse 33 und 41 liegt ein fast kreisrunder Platz. Auf diesem angehobenen Tarrain stand die ehemalige alte kath. Pfarrkirche St. Severin, die von Grabkreuzen umgeben war. Heute ist der Sakralbau nur noch über einen Plattenbelag nachgezeichnet, der Kirchhof anhand der zum Teil noch erhalten gebliebenen 31 Grabkreuzen von 1633 bis 1833 noch nachvollziehbar.
Ausserdem befindet sich dort ein Ehrenmal des Heldenpastors Johann Peter Ommerborn ( 1756 1837 ), der eine besondere Rolle als Orginisator des bergischen Widerstandes gegen die napoleonische Besatzung gespielt hat. Später wurde er als Pfarrer in Sand eingesetzt. 1910 fand die Einweihung dieses Denkmal statt, das der Künstler Rudolf Breitenbach aus Muschelkalk und einer Bronzeplatte fertigte. Desweiteren ist dort ein ca. 3 m hohes um 1784 gefertigtes Friedhofkreuz anzutreffen, in dessen Muschelnische das Relief eines Bischhofs ( Hl. Severinus ) abgebildet ist, der ein Kirchenmodell trägt. Seit 2003 gibt es vermehrt Aktivitäten, um dem alten Kirchhof wieder ein würdiges Aussehen zu verleihen.
In einer Kaufurkunde des Klosters Meer von 1229 ist der Ortsname Sand erstmal urkundlich überliefert. 1296 wird in einer Streitsache des Johanniterordens gegen den Priester in Sand “ Richard de Arena “ ein vor Ort tätiger Kleriker angeführt, d.h.es muss zu dieser Zeit auch eine Kirche bestanden haben, die vermutlich einem Ritter von Sand als Eigenkirche gedient haben dürfte.
Am 3.September 1349 stiften “ Korayt vanme Sande, Ritter inde Kunegunt, sine eyliche Husfrauwe“ ihrer Kirche einen Altar zu Ehren der Gottesmutter. Anhand einer im August 2005 durchgeführten geophysikalischen Prospektion konnten auf dem Kirchhofgelände die Fundamentstreifen dieses Kleinkirchen – Grundrisses lokalisiert werden. Diese erste Kirche wurde um die Mitte des 17.Jahrhunderts weil “ ruinirt und bawfellich “ durch eine neue 1653 eingeweihte Kirche ersetzt, deren Fundamentstreifen ebenfalls nachgewiesen werden konnten. Es handelte sich um eine einfache Saalkirche , die im Osten durch einen eingezogenen Chor und im Westen durch einen Turm abgeschlossen war. Später wurde auf der Nordseite noch eine Sakristei angefügt. 1894 erfolgte der Abbruch der Kirche, da ein Neubau an der Ecke Ommerbornstrasse / Herkenrather Strasse entstanden war.
Bearbeitet; Dietmar Weiß