Baudenkmal Burg Zweiffel

Teil A: Baudenkmal
Herrenstrunden
Denkmalnummer
A0042
Baujahr
1663
Adresse
51465 Bergisch Gladbach, Herrenstrunden 1
Objektbeschreibung
2-geschossig mit 4 Fensterachsen, Fassade verputzt, Walmdach mit zwei Dachfensterreihen, Schiefereindeckung. Markant am barocken Gebäude ist der an einer Ecke hervorspringende 3-geschossige Turm mit der geschweiften Haube mit Kugelaufsatz und hoher Spitze.
Literatur
Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Heft 15
Eintragung in Denkmalliste
17.08.1983
Koordinaten
7.17777 51.005212

Beschreibung

Geschichte

Der gelbe, barocke Bau ist ein markanter Punkt und prägt den Ortseingang des Bergisch Gladbacher Stadtteils Herrenstrunden. Die Wasserburg Zweiffelstrunden hat die Ortsgeschichte massgeblich mitgeprägt und blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück.Unter dem Kölner Ratsherrn Hermann von Bircken, Sohn Theodors, wurde 1663 die noch heute existierende barocke Wasserburg errichtet. Nach 1718 wechselten die Eigentümer auf Burg Zweffel schnell: Nacheinander gehörte sie dem katholischen Bürgermeister von Mülheim sowie dem kurkölnischen Hofrat von Weise und seiner Witwe. Nach 1800 erwarb sie der Kölner Kaufmann Schülgen. 1941 erwarb Karl Packert die Burg und blieb 30 Jahre lang ihr Eigentümer. In der Nacht auf dem 06.09.1942 brannte das Dachwerk der Burg ab. Das Dachgeschoss mit seinem schweren Eichengebälk wurde vernichtet. Mitten im Weltkrieg wurden die Schäden zuerst nur provisorisch behoben. Das Mauerwerk wurde durch eine eingezogene Betondecke vorläufig abgeschlossen. Schon 1943 erhielt trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten der Turmstumpf eine neue Dachgaube, die sich am historischen Vorbild orientierte.Brandbomben beschädigten das Bauensemble schwer. Erst 1952 konnte man die erheblichen Schäden beheben. Kurzzeitig wird Karl Josef Schröder Eigentümer der barocken Wasserburg.1976 erwarb das Ehepaar Dr. Ulrich Schaeffer und Ingrid Schaeffer-Rathgens die Burg Zweiffel. In den folgenden Jahren sanierten sie das Gebäude : Der Dachaufbau, seit dem Brand von 1942 nur rudimentär wieder aufgebaut, wurde denkmalgerecht rekonstruiert, mit Schiefer bedeckt und mit Fenster versehen. Im Rahmen der Instandsetzung erhielt der Turm wieder seine charakteristische Schieferhaube. Die Sanierung erstreckte sich über mehrere Jahre. Die Besitzer nutzten die historischen Gebäude als Wohnung und installierten einen privaten Kunst-& Kulturtreffpunkt in der Wasserburg. Seit 2004 gehört die barocke Wasserburg den Familien Rademacher und Kautz.

Bearbeitet: Dietmar Weiß