Altes Pfarrhaus Sand

Bauherr des Sander Pfarrhauses war Johann Peter Ommerborn ( 1762 – 1837 ), der von 1826 bis 1837 als katholischer Pfarrer in Sand wirkte. Ausserdem ist er als Freiheitskämpfer in den Koalitionskriegen bekannt geworden, weil er mit weiteren Gesinnungsgenossen 1795/96 gegen die französische Besatzungsmacht Widerstand leistete. Später war er als Feldprediger beim kaiserlichen Heer tätig gewesen. In allen Pfarreien, in den er danach als Pastor wirkte ( Offermannsheide / 1794, Frielingsdorf / 1801 und ab 1826 in Sand ) liess er auf eigene Rechnung und in eigener Verantwortung das jeweils fehlende Pfarrhaus errichten. In Sand weigerte er sich den 1698 erbauten und inzwischen baufällig gewordenen Wiedenhof zu beziehen. Er nahm eine Wohnung im Lerbacher Burghaus und betrieb von dort aus neben seinen seelsorgerischen Tätigkeiten den Bau eines adäquaten Pastorats. Der Kirchenvorstand verweigerte zunächst die Zustimmung zu diesem Projekt. 1833 war das Haus bezugsfertig und von dem mittlerweile 72-jährigen Ommerborn bezogen worden.

Bis 1960 als Pfarrhaus genutzt, danach bis 1973 als Heim für Pfadfinderinnen zur Verfügung gestellt, sollte es im Anschluss abgerissen werden. Die Gemeinde Sand lehnte die vom Generalvikariat ausgesprochene Abrissempfehlung ab und fand im Anschluss einen Pächter, der sich in Abstimmung mit der Denkmalpflege auf eine gründliche Renovierung einliess. Auch heute noch wird das Anwesen ( auf Erbpacht ) von privat als Wohnhaus genutzt.

Bearbeitet: Dietmar Weiß