Wohngebäude

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0122
Baujahr
1907/08
Adresse
Hauptstrasse 17, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
19.03.1986
Koordinaten
7.12037 50.985144

Beschreibung

Der zweigeschossige stattliche Baukörper ist zur Hauptstr. hin giebelständig orientiert und über einem rechteckigen Grundriss errichtet. Ein hoher befensteter Bruchsteinsockel bildet den Auftakt, darüber sind die Fassadenflächen verputzt, während die strassenseitige Giebelfläche mit teilweise aufgesetztem Zierfachwerk geschmückt ist. Das Dach ist strassenseitig als Krüppelwalmdach, auf der Gartenseite als Walmsach mit zwei übereinanderliegenden Gauben ausgebildet. Strassenseitig öffnen im Erdgeschoss drei rundbogige Fenster die Fassade: im Obergeschoss sind es drei hochrechteckige Fensterformate, die von Klappläden flankiert werden. Von grosser Bedeutung für das Erscheinungsbild der Strassenseite ist der 5/8 Erker im Obergeschoss, der mit seinem Spitzdach, ganz im Duktus der Zeit einen Kontrapunkt zu den gekuppelten Fenstern der Strassenseite herstellt. Die Erschliesung des Wohnhauses erfolgt traufständig. Auf der Gartenseite wurde bauzeitlich ein Wintergarten angefügt. Wappensprüche wie “ Deutsches Denken, deutsches Wort, deutsches Volkes bester Hort“, oder “ Am guten Alten in Treue halten, am kräftigen Neuen sich stärken und freuen “ bereichern die Fassade im Detail ( Jux 1994, S.77ff. bzw. Kloep2009 ).

Geschichte

Als Bauherr dürfen das Ehepaar Hauptmann Richard Feiber und Frau Margarethe. geb. Westphal angeführt werden. In seiner aktiven Zeit war der spätere Major Feiber vorübergehend Lehrer an der Bensberger Kadettenanstalt und 19 Jahre Stadtkommandant von Wesel gewesen. Seine Frau Margarethe war die dritte Tochter von Friedrich Westphal, einem bekannten Unternehmer und Beigeordneten der Stadt Bergisch Gladbach, der eine zeitlang auch Teilhaber der damals in Turbulenzen geratenen Papierfabrik Zanders gewesen war.

Die Familie Feiber, die vier Kinder hatte, nutzte zunächst das Gebäude bis zum Ende des Ersten Weltkrieges allein. Danach wurde es von der britischen Besatzungsmacht als Hauptquartier einer Artilleriebrigade umfunktioniert. Danach nutzte die Stadt das Gebäude und belegte es mit Mietern. In diesen Jahren lebte das Ehepaar zurückgezogen in der obersten Etage. Nach dem Tode von Richard und Margarethe Feiber, wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, übernahmen wieder Familienangehörige das Anwesen. 1987 wurde das Gebäude umfassend saniert und die baulichen Veränderungen, die durch die Fremdnutzungen vorgenommen wurden, restlos beseitigt. In 2018 erfolgte eine weitere umfassende Sanierung.

Bearbeitet: Dietmar Weiß