Wohnhaus Richard-Zanders-Str. 29

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0051
Baujahr
1909, Architekt Ludwig Bopp
Adresse
Richard-Zanders-Str. 29, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach BGV RHEIN BERG.
Eintragung in Denkmalliste
18.10.1983
Koordinaten
7.125029 50.983024

Beschreibung

Das Gebäude liegt in der Gartensiedlung Gronauer Wald , an der Einmündung des Gronauer Waldweges in die Richard-Zanders-Strasse. Es handelt sich um einen traufständig ausgerichteten, eineinhalbgeschossigen Putzbau, der mit einem hoch aufragenden Mansardkrüppelwalmdach abgedeckt ist. Die zur Strasse hin orientierte Traufseite wird durch einen zweigeschossigen Standerker akzentuiert. Dieser ist über einen achteckigen Grundriss entwickelt, auf den drei Schauseiten befenstert und mit einer barock anmutenden Zweibelhaube abgeschlossen.

Die Befensterung des Baukörpers ist durchweg hochrechteckig gesetzt, zweiflügelig aufgebaut und in einem oft mehrfach versprossten Oberlicht abgeschlossen. Ursprünglich waren sämtliche Fenster mit Schlagläden versehen. Auf der nördlichen Traufseite bereichert ein Seitenrisalit mit geschweift ausgebildeter Giebelumrandung die Fasade. Die nach Osten orientiere Giebelfläche zeigt versetzt zueinander angeordnete Fensteröffnungen, was vor allem der Belichtung des dort verorteten Treppenhauses geschuldet ist. Die Erneuerung der Fenster und der Dachhaut einschliesslich sonstiger Ertüchtigungen sind erst in unserer Zeit realisiert worden. ( Vogt-Werling/Werling 2011 ).

Geschichte

Die “ Gartensiedlung Gronauer Wald “ ist von dem Unternehmerehepaar Richard Zanders und Anna, geb. von Siemens initiiert worden. Das städtebauliche Konzept ist in drei Bauphasen realisiert worden. Die erste Bauphase reichte von 1898 bis 1906. In dieser Zeitspanne wurden 71 Häuser errichtet. In einer zweite Bauphase ( 1906 bis 1913 ), zu der auch das Gebäude “ Richard-Zanders-Strasse 29 “ gehörte, sind insgesamt 37 Siedlungshäuser aufgeführt worden. Und in einer dritten Bauphase , ( bis ca. 1929 ) wuchs die Siedlung auf ca. 320 Häuser an. Bis zum Zweiten Weltkrieg sind dann noch weitere 200 Gebäude ergänzend hinzugekommen.

Aus den Bauantrag von März 1909 geht hervor, dass der Neubau des Wohnhauses in der Gartensiedlung Gronauer Wald für Herrn Adolf Petsch erstellt wurde. Die Planung und Bauleitung lag in den Händen des Architekten Ludwig Bopp, der auch für die Gestaltung der Gesamtanlage dieser Siedlung verantwortlich war. Zum Bauherrn Adolf Petsch kann festgeghalten werden, dass dieser am 22. Dezember 1852 in St. Goarshausen geborden wurde. Wo er zur Schule ging, bzw. seine Ausbildung zum Baumeister absolvierte, ist unbekannt. Im Sommer 1898 wurde er mit 46 Jahren, zum Stadtbaumeister von Bergisch Gladbach gerufen. Dieses Amt hatte er vermutlich nur bis zum März 1901 ausgeübt. Er war verheiratet mit Maria, geb. Anton. Gestorben ist Adolf Petsch in seinem Haus in der Richard-Zanders-Strasse 29 am 25. November 1928. ( BGL S 194/1928 ). Über die nachfolgenden Jahrzehnte sind offensichtlich nur geringfügige Veränderungen durchgeführt worden.

Bearbeitet: Dietmar Weiß