Der aus Muschelkalk gefertigte Brunnen besteht aus einem Becken ( L/B=4,35 m / 1,45 m), dem seitlich zwei Sitzbänke angesetzt sind ( Panofsky-Soergel 1972, S.76 ). Über der Rückwand des Beckens erhebt sich eine mit einem geschweiften Giebel abgeschlossene Ädikula, auf deren Vorderseite das Gesicht eines Satyrs angearbeitet ist, der in seinem Mund die Brunnenröhre trägt. Seitlich bereichern gleich Buchstützen Fruchtgirlanden das Motiv. Auf der Rückseite ist eine Stiftertafel in den Aufsatz eingelassen, deren Betextung wie folgt lautet.
AUS D(ER) STIFTUNG
DER EHELEUTE
A(NNA) U(ND) R(ICHARD) ZANDERS
NACH ENTWURF VON
PROF. A(DOLF) HILDEBRAND
ERRICHTET DURCH D(EN)
VERSCH(ÖNERUNGS)-VEREIN
A(NNO) D(OMINI) MDCCCCL.
In dem Wunsche “ bei der Bürgerschaft die Freude an die Heimat zu stärken“ vermachten am 1.Juli 1894 Anna und Richard Zanders dem Verschönerungsverein der Stadt Bergisch Gladbach 10.000 Mark, um einen respektablen Brunnen für die Stadt bauen zu lassen. Für die Realisierung konnte Prof. Adolf von Hildebrand gewonnen werden, der damals zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Zeit zählte. Interessant ist, dass Hlldebrand ursprünglich vom Material Muschelkalk abgeraten hatte, weil es ihm zu porös erschien ( Lamka 1987 ).
Nach der Fertigstellung wurde der Brunnen zunächst auf dem Marktplatz der Stadt Bergisch Gladbach aufgestellt. Seinen zweiten Standort ( um 1907 ) erhielt er sehr bald vor der St.-Laurentius-Kirche. In den 1930er Jahren wurde er vor dem Gasthaus Paas aufgestellt. In den 1960er Jahren stand der Brunnen unterhalb des Quirlsbergs, neben der inzwischen abgerissenen evangelischen Volksschule. Der heutige Standort ist seine fünfte Station , nämlich gegenüber dem neuen Theaterbau des “ Bergischen Löwen “ .
Bearbeitet: Dietmar Weiß