Kath. Pfarrkirche St. Laurentius

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0035
Baujahr
1845-47, Architekt Mattäus Biercher, 1871-78 und 1905-07, Architekt Heinrich Renard bzw. Hans Hansen
Adresse
Konrad-Adenauer-Platz 3, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV Rhein Berg
Eintragung in Denkmalliste
21.06.1983
Koordinaten
7.131105 50.992068

Beschreibung

Die kath. Kirche St. Laurentius befindet sich an der nordöstlichen Ecke des Marktplatzes ( Konrad-Adenauer-Platz ). Bei dem annähernd Ost-West ausgerichteten Sakralbau handelt es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika im neuromanischen Stil. Das Mittelschiff ist mit einer bemahlten Flachdecke abgeschlossen die Seitenschiffe besitzen Kreuzgratgewölbe. Nach Osten fügen sich dem Langhaus ein Querhaus und ein grosser Choranbau an. An den Langhauswänden sind etwa mittig eingeschossige Anbauten unter Satteldach angefügt, die u.a. eine zusätzliche Erschliessung von Norden bzw. Süden gewährleisten. Die Haupterschliessung erfolgt über das Turmerdgeschoss auf der Süd-Wetsseite.

Weitere Anbauten verunklären etwas das grundrissliche Gesamtbild der Anlage, was auch aussen sichtbar wird. Der Turm ist viergeschossig angeleg, besitzt eine durch Rundbogenblenden gestaltete Aussengliederungund wird von einem Rautendach abgeschlossen. Entlang der Längswände ist über jochweise angesetzte Lisenen, die traufseitig durch Rundbogenfriese miteinander verbunden sind, ebenfalls eine vertikale Struktur ergeben. Bemerkenswert ist die an der äusseren Stirnwand des südlichen Seitenschiffs befindliche Kreuzigungsgruppe. Sie ist um 1850 von Carl Hoffmann aus Sandstein gefertigt worden und sollte ursprünglich den Hochaltar schmücken.

Geschichte

Es darf davon ausgegangen werden, dass der Gladbacher Fronhof im 9./10. Jahrhundert eine Eigenkapelle besass, die vermutlich ähnlich der alten Refrather Kirche ( sog. Taufkirche ) konzipiert gewesen sein dürfte. 1282 wird dieser Sakralbau erstmals als “ Pfarrkirche “ urkundlich erwähnt. Als Kollatoren dürfen die Grafen bzw. späteren Herzöge von Berg angenommen werden. Bis zum Ende des 14. Jahrhundert gehörte diese Pfarre zum Kirchspiel Bensberg , erst danach ist sie als ein eigenes Kirchspiel Gladbach nachweisbar. Ein grösserer Kirchenum-evtl. auch -neubau ist für 1411 belegt. Erweiterungen und Sanierungsarbeiten fanden im 17. und 18. Jahrhundert statt. Nach dem Abbruch dieser alten Kirche konnte zunächst nach den Plänen non Matthäus Biercher der heutige Bau begonnen werden. Dieser im neuromanische Duktus konzipierte und aus heimischen Kalkstein errichtete Sakralbau entstand in drei Etappen: 1845-47 Langhaus mit provisorischer Chorapsis. 1871-1878 Ostteil mit Querschiff und Chor, westliches Langhausjoch mit Turm. 1905-07 Anfügung der Seitenschiffe. 1914-18 wurde die Innenausmalung durch den Kölner Kirchenmaler Johannes Osten bewerkstellig. 1934 wurde eine musivische Ausschmückung der Chorteile nach dem Entwurf des Architekten Hans Hansen vorgenommen. Anstelle eines grossen Seitenaltares am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffs in eine Taufkapelle angelegt, in der sich mittig die Taufe befindet. Der Bereich ist durch ein Gitter vom Kirchenraum abgetrennt. Der Entwurf zu dieser beeindruckenden Taufe erfolgte ebenfalls durch den Architekten Hans Hansen. Wer die bildbauerische Umsetzung in Händen hatte, ist unbekannt.

Bearbeitet: Dietmar Weiß