Stadtische Galerie Villa Zanders

Teil A: Baudenkmal
Stadtmitte
Denkmalnummer
A0020
Baujahr
1872-1874
Adresse
Konrad-Adenauer-Platz, 51465 Bergisch Gladbach
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV Rhein Berg
Eintragung in Denkmalliste
23.06.1982
Koordinaten
7.130572 50.990876

Beschreibung

Die Villa Zanders befindet sich auf der Südseite des Konrad-Adenauer-Platzes. Sie ist als zweigeschossiger Baukörper und einem zusätzlichen Attikageschoss im Stile der französischen Renaissance ausgebildet und mit einem Mansarddach abgeschlossen. Die auf der Ostseite befindliche Erschliessung wird durch zwei risalitartige Flügelbauten flankiert. Eine klassizistische Portalrahmung mit Dreiecksübergiebelung und Palmettenfries bildet den Auftakt in das Innere des Gebäudes. Die Fassaden sind durchweg mit Ziegelsteinen aufgemauert, rustizierte Eckquaderungen bzw Pilastergliederungen mit korinthischen Kapitellen vermitteln dem relativ breit angelegten Baukörper eine vertikale Struktur.

Die durchweg hochrechteckig angelegte Befensterung ist mit Werksteinen in klassizistischer Manier gefasst. Auf der Südseite ist die Mittelachse des Baukörper turmartig vorgezogen. Dieser wird beidseitig von eingeschossigen Vorbauten flankiert, wovon der nach Westen hin orientierte Kubus als eine geschlossene Loggia mit ionischen Säulen geschmückt ist. Die mit Schieferplatten eingedeckten Dachflächen sind durch Giebelgauben akzentuiert. Im Inneren der anspruchvollen schlossartigen Stadtarchitektur ist sowohl der bauzeitlich angelegte repräsentative Treppenaufgang mit Holzschnitzereien als auch der sogenannte “ Rote Salon “ erhalten geblieben.

Geschichte

Von 1872- 1874 ist gegenüber vom Bergischen Löwe die repräsentative Villa Zanders errichtet worden. Bauherrin war Maria Zanders ( 1839-1904 ), die Witwe des Unternehmers Carl Richard Zanders ( 1826-1879 ) gewesen. Maria Zanders war nach dem Tod ihres Mannes nicht nur die langjährige Firmenchefin der Zanders-Werke, sondern trat auch als Förderin des kulturellen Lebens in Bergisch Gladbach auf. Die Gründung des Altenberger Domvereins ist ebenfalls auf sie zurückzuführen. Die Villa lag ursprünglich inmitten einer weitläufigen Parkanlage, von der allerdings nur noch Reste erhalten geblieben sind. Über diesen Park waren ehemals die Zanderschen Papierfabriken “ Schnabelsmühle “ und “ Gohrsmühle “ mit der Unternehmervilla verbunden. das Anwesen ging 1932 in das Eigentum des alten Rheinisch – Bergischen Kreises über und war von 1933 bis 1971 Sitz der Kreisverwaltung gewesen. Später kam die Villa in städtischen Besitz, ist 1986 umfassend saniert worden und war danach Sitz der Verwaltung für die städtischen Museen, insbesondere der Städischen Galerie Villa Zanders gewesen. Heute ist das herrschaftliche Gebäude ausserdem Anlaufpunkt für kulturelle Veranstaltungen aller Art. Darüber hinaus ist u.a. in der Villa der Nachlass des rheinischen Malers Walter Lindgens ( 1893-1978 ) untergebracht.

Bearbeitet: Dietmar Weiß