Vor 100 Jahren waren Ingenieure der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg ( MAN ) damit beschäftigt, Fertighäuser aus Stahlskelett und Stahlblechwänden zu entwickeln. Diese Stahlhauspläne wurden aber bald wieder aufgegeben und verschwanden in den Planschränken des Unternehmens. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Produktpalette der Firma MAN geändert werden musste und Rüstungsgüter nicht mehr gefertigt werden durften, erinnerte man sich auf das ehemalige Engagement in Sachen Fertighäuser aus Stahl. Am 28. März 1951 wurde bei der Stadtverwaltung Bensberg der Bauantrag zur Errichtung dieses Einfamilienhauses eingereicht, welches als ein Stahlfertighaus der Firma MAN entstehen sollte. Bauherr war Prof. Dr.-Ing. Walter Wolf gewesen, der als Oberregierungsrat in Wiesbaden tätig war und dort in der Mathildenstrasse 4 wohnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von 1951 bis 1965 Geschäftsführer des deutschen Stahlverbandes ( DSTV ) mit Sitz in Köln. Da die Militärregierungen zu jener Zeit mit unterschiedlichen Wohnbauprogrammen dem Mangel an Wohnraum entgegenwirken wollten, dürfte Prof. Wolf diese Angebote gerne aufgegriffen und den ganz eigenen Beitrag der Firma MAN unterstützt haben. Offensichtlich ist er hier mit gutem Beispiel vorangegangen! Als Bauleiter dieses Projektes stand der Ingenieur Severin Braun , Bezirksstellenleiter der Firma MAN in Köln, zur Verfügung. Die Planung des Gebäudes lag allerdings in den Händen des Ingenieurs Heinz Bauer, der die Bauten im Stammwerk Augsburg entwickelte und im Werk Mainz-Gustavsburg in Serie produzieren ließ. Es wurden vier Grundtypen angeboten, nämlich 8 x 8 m / 8 x 10 m / 8 x 14 m / und 8 x 16 m. Der Typ 8 x 10 m ist dann in der Nachtigallenstrasse 2 in Frankenforst realisiert worden. ( Werling 2019. S. 167 ff. ).
Bearbeitet: Dietmar Weiß