Parkstrasse 18

Teil A: Baudenkmal
Frankenforst
Denkmalnummer
A0145
Baujahr
1909
Adresse
51427 Bergisch Gladbach, Parkstrasse 18
Objektbeschreibung
Das über einem hohen Sockel errichtete zweieinhalbgeschossige Villengebäude ist über einem fast quadratischen Grundriss aufgeführt und zur Parkstrasse hin traufständig ausgerichtet. Der Hauptbaukörper ist durch ein pyramidenstumpfförmiges Dach abgedeckt, die obere Fläche als Dachterrasse ausgebildet. Die Haupt-bzw. Südostfassade wird seitenrisalitartig akzentuiert und durch ein Zwerchhaus mit geschweifter Giebelzier abgeschlossen. Dieses Motiv ist durch einen von Säulen und Pilastern getragenen Rundbalkon bereichert, der gleichzeitig als Überdachung einer darunterliegenden Terrasse dient, die vom Erdgeschoss aus erschlossen wird. Im Giebelfeld des Zwerchhauses befinden sich ein Dreierfenster und unmittelbar darüber eine von ionischen Pilastern flankierte Kartusche mit dem Porträt einer Frau ( Eugenie ? ). Auf der Südwestseite ist ein gegenüber dem Hauptbaukörper nur geringfügig einspringender eingeschossiger Anbau angefügt, der mit einem hoch aufragenden Satteldach abgeschlossen und in das Pyramidenstumpfdach entsprechend eingebunden ist. Die gesamte Ergeschossfläche ist mit Grauwakeplatten verkleidet. Diese " Rustizierung " zieht sich auch über die Hauptfassade, während die übrigen Fassadenflächen dagegen durchgängig verputzt sind. Auch an dieser und an den übrigen Fassadenflächen sind segment- und halbkreisförmig vorschwingende Bauteile integriert, um die dahinterliegenden Grundrisse entsprechend zu akzentuieren. Zwischen den Repräsentationsräumen im Erdgeschoss und den privaten Räumen im Obergeschoss vermittelt eine grosszügig und in ihrem Verlauf geschwungene Holztreppe.
Literatur
Baudenkmäler in Bergisch Gladbach, Michael Werling, Stadt Bergisch Gladbach, BGV RHEIN BERG
Eintragung in Denkmalliste
15.05.1990
Koordinaten
7.138021 50.960604

Geschichte

Diese Villa verdient besondere Beachtung, weil sie vom Unternehmer und ArchtitektenJean Klein, der für den gesamten Siedlungsplan der “ Waldhaus-Villenkolonie Frankenforst “ verantwortlich zeichnete, als eigenes Wohn-und Geschäftshaus genutzt wurde. Im September 1909 hatte er um die baupolizeiliche Genehmigung zum Neubau seines Wohnhauses nachgesucht. Die Genehmigung wurde im Oktober 1909 erteilt und schon im April 1910 erfolgte die Anzeige der Bauvollendung. Warum Jean Klein nur kurze Zeit in der Villa gewohnt hat, ist unbekannt. Danach wurde Dr. Peter Winkelkemper der Eigentümer. Dieser war von 1941 bis 1944 Oberbürgermeister von Köln.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herr Eduard Fahlbusch, Vorstand der Kreissparkasse Köln, Bewohner und Eigentümer. Danach Herr Dr. Hermann Pültz, Vorsitzender des Verkehrssicherheitsrates und Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft Feinmechanik und Elektrotechnik, nach ihm Prof. Josef Matzker, früherer Chef der HNO Klinik der Stadt Köln ( Waldhaus , Nr.2 1992, S.5 ). Letztere sorgten bei ihrem Einzug in 1969 für eine Modernisierung der Villa.

Bearbeitet: Dietmar Weiß